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Volker Harlan:
Ninetta Sombart.

Urachhaus, 2004.
ISBN: 3-8251-7433-6
208 Seiten, EUR 42

1925 wurde Ninetta Sombart geboren und wuchs in Berlin im Haus des Nationalökonomen und Sozialwissenschaftlers Werner Sombart auf. In ihrer Kindheit und Jugend wuchs sie in einem großbürgerlichen, intellektuellen Milieu auf, ehe sie 1947 heiratete, nach Amerika übersiedelte und dort nicht nur eine neue Welt kennen lernte, sondern auch vier Kinder bekam und sie unter schwierigsten Bedingungen großzog. In dieser Zeit begann Ninetta Sombart mit dem Malen, um Geld zu verdienen - mit großem Erfolg. 1962 kehrte Ninetta Sombart nach Europa zurück und übernahm die Werbung eines Industriebetriebs in Basel. 1978 zog die Künstlerin nach Arlesheim und widmete sich fortan nur noch der Malerei.
Einem kurzen Lebenslauf folgt eine beeindruckende Bilderfolge, die Ninetta Sombarts künstlerischen Weg nachzeichnet und erläutert. Christliche Themen, das Alte und Neue Testament, vor allem die Bilder zur Geburt des Menschensohnes, die so vielen Menschen bekannt sind, Bilder zum Wirken Christi, Passion, Altarbilder und vor allem die Engelgestalten sind eigene Kapitel in diesem Buch, das sensibel beschreibt und hervorragend abbildet. Vom realistischen Stil der Anfänge hin zu den tief beeindruckenden Engelgestalten kann man Seite für Seite den Entwicklungsweg Ninetta Sombarts verfolgen. Bilder aus dem Familienalbum zeigen eine Frau mit beeindruckenden wachen Augen, nachdenklich, als blicke sie in andere Sphären, aus denen sie Farbe und Motiv holt.
Wer Ninetta Sombarts Bilder als Lebensbegleiter in Form von Karten hat, fühlt sich täglich aufs Neue beschenkt und beschützt. Das Buch bietet nun die Möglichkeit, Leben und Werk dieser Künstlerin genauer kennen zu lernen und man wird so manches Bild nun auch wieder neu und anders sehen, stets aber berührt sein von dem Weg, der sie zur Anthroposophie brachte, was sich im neuen Stil ihrer Bilder ausdrückt. Die Motive, den Evangelien entnommen, zeigen den Christus, der sich den Menschen zeigt, der verwandelt mit großer Kraft, nicht den Menschen Jesus. Um ihren Bildern auch den entsprechenden Farbrahmen und die Gestaltung zu geben, hat Ninetta Sombart ihren unverwechselbaren Stil und ihre Farbtechnik erarbeitet. Diesen Bildern spürt man an, was Morgenstein beschreibt: "Ich habe den Menschen gesehn in seiner tiefsten Gestalt, ich kenne die Welt bis auf den Grundgehalt. Ich weiß, dass Liebe, Liebe ihr tiefster Sinn, und dass ich da, um immer mehr zu lieben, bin. Ich breite die Arme aus, wie er getan, ich möchte die ganze Welt, wie er, umfahn."


© by Christine Krokauer
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