1925 wurde Ninetta Sombart geboren und wuchs in Berlin im Haus
des Nationalökonomen und Sozialwissenschaftlers Werner Sombart auf. In ihrer Kindheit
und Jugend wuchs sie in einem großbürgerlichen, intellektuellen Milieu auf, ehe
sie 1947 heiratete, nach Amerika übersiedelte und dort nicht nur eine neue Welt
kennen lernte, sondern auch vier Kinder bekam und sie unter schwierigsten Bedingungen
großzog. In dieser Zeit begann Ninetta Sombart mit dem Malen, um Geld zu verdienen
- mit großem Erfolg. 1962 kehrte Ninetta Sombart nach Europa zurück und übernahm
die Werbung eines Industriebetriebs in Basel. 1978 zog die Künstlerin nach Arlesheim
und widmete sich fortan nur noch der Malerei.
Einem kurzen Lebenslauf folgt eine beeindruckende Bilderfolge, die Ninetta Sombarts
künstlerischen Weg nachzeichnet und erläutert. Christliche Themen, das Alte und
Neue Testament, vor allem die Bilder zur Geburt des Menschensohnes, die so vielen
Menschen bekannt sind, Bilder zum Wirken Christi, Passion, Altarbilder und vor
allem die Engelgestalten sind eigene Kapitel in diesem Buch, das sensibel beschreibt
und hervorragend abbildet. Vom realistischen Stil der Anfänge hin zu den tief
beeindruckenden Engelgestalten kann man Seite für Seite den Entwicklungsweg Ninetta
Sombarts verfolgen. Bilder aus dem Familienalbum zeigen eine Frau mit beeindruckenden
wachen Augen, nachdenklich, als blicke sie in andere Sphären, aus denen sie Farbe
und Motiv holt.
Wer Ninetta Sombarts Bilder als Lebensbegleiter in Form von Karten hat, fühlt
sich täglich aufs Neue beschenkt und beschützt. Das Buch bietet nun die Möglichkeit,
Leben und Werk dieser Künstlerin genauer kennen zu lernen und man wird so manches
Bild nun auch wieder neu und anders sehen, stets aber berührt sein von dem Weg,
der sie zur Anthroposophie brachte, was sich im neuen Stil ihrer Bilder ausdrückt.
Die Motive, den Evangelien entnommen, zeigen den Christus, der sich den Menschen
zeigt, der verwandelt mit großer Kraft, nicht den Menschen Jesus. Um ihren Bildern
auch den entsprechenden Farbrahmen und die Gestaltung zu geben, hat Ninetta Sombart
ihren unverwechselbaren Stil und ihre Farbtechnik erarbeitet. Diesen Bildern spürt
man an, was Morgenstein beschreibt: "Ich habe den Menschen gesehn in seiner
tiefsten Gestalt, ich kenne die Welt bis auf den Grundgehalt. Ich weiß, dass Liebe,
Liebe ihr tiefster Sinn, und dass ich da, um immer mehr zu lieben, bin. Ich breite
die Arme aus, wie er getan, ich möchte die ganze Welt, wie er, umfahn."