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David Day:
Das Buch von den Hobbits.
Gerstenberg, 2004.
ISBN: 3-8067-2824-0
96 Seiten, EUR 22.-

Wenn Sie ein Buch in die Hand nehmen, und es fühlt sich besonders schön an, nehmen Sie es doppelt so gern aus dem Regal. Das Buch von den Hobbits ist so eines, das einen ganz weichen Einband hat, ein farbiges Innenblatt und dann wird es mit jeder Seite schöner. Eine sorgsame grafische Gestaltung, Bilder, wie sie aus einem uralten Märchenbuch entspringen könnten, aber auch durchaus informative Tafeln (Das Maß à la da Vinci!) sorgen dafür, dass der sehr sorgsam erarbeitete Text von David Day auch optisch angemessen umgesetzt wird. Sie erfahren in diesem Buch alles über Hobbits und zwar in jeder Form, sei es sprachgeschichtlich, inhaltlich oder gesellschaftlich. Das Buch ist eine Art Hobbitlexikon und dürfte so ziemlich alle Fragen rund um die sympathischen Wesen aus Tolkiens Herrn der Ringe beantworten. Allein die Einführung ist ungeheuer sorgsam erarbeitet, das hat sicher kaum jemand gewusst, wie Tolkien auf seinen ersten Satz kam: "In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit." Mit dem Siegeszug der Großfüßler mit dem Hang zu ausgelassenen Festen hat sicherlich nicht einmal Tolkien gerechnet und wer meint, mit Buch und Film ausreichend über Hobbits informiert zu sein, lässt eine große Wissenslücke offen. Hobbits sind wirklich mehr als nur ausgesprochen liebe Wesen mit zauberhaften Wohnhöhlen und frohen Dorffeiern. Der Autor stellt die einzelnen Hauptakteure und ihre Familien vor und weist nach, was die Wahl der Namen über ihre Wesenszüge und Charaktereigenschaften aussagt. Und was der Autor in diesem Buch zusammenträgt, ist nicht nur eine Fleißaufgabe ersten Ranges, es zeigt auch auf, welcher Geniestreich Tolkien da - ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt - mit dem Begriff des Hobbits gelungen ist. Und wer das Buch aufmerksam liest und merkt, welche Macht und welche Hinweise in Worten liegen, bemerkt eine Parallele zwischen den Begriffen und dem Ring: "Die Wahrheit ist, dass Wörter - wie Zauberringe - so etwas wie einen eigenen Willen haben, durch den sie das, was im Lauf der Geschichte mit ihnen geschieht, selbst bestimmen". Ein Buch für alle, die Hobbits nicht nur in Keksform lieben und offen sind für Überraschungen, welche uns die Sprache bietet. Immer wieder.

© by Christine Krokauer
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