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Christine Nöstlinger:
Mit zwei linken Kochlöffeln.
Dachs, 2004.
ISBN: 3-85191-335-3
160 Seiten, EUR 14,90

Also dann nehmen wir das Krauthapperl und rösten die Zwiebelwürferln, die wir den Zezn vorsetzen, kaisersemmelgelb, denn wir sind ja arme Tschapperl, die in der Küche noch nicht alles so recht überzuckern...Glücklicherweise fügt Christine Nöstlinger ihren Rezepten für Küchenmuffel auch ein Glossar bei, in dem die Übersetzung der wienerischen Ausdrücke nachgeschlagen werden kann und wo sich auch herausfinden läßt, wieviel ein dag ist. Ohne dieses besondere regionale Gschmäckle wäre dieses Kochbuch nicht was es ist, nur die babylonische Sprachverwirrung, die der Verlag gerade in diesem Buch nicht zu finden meint, gibt es eben doch, nur eben als wienerische. Es ist ein untypisches Kochbuch, dem die mundwässernden Fotos fehlen und auch vom Format her wird klar: hier geht es nicht nur ums Vergnügen des Kochens, sondern auch um das des Lesens. Nöstlingers Lieblingsrezepte sind traditionelle Hausmannskost, kräftig und kalorienreich, aber zweifelsohne sehr lecker. Das Spektrum reicht vom Schweinebraten mit Knödel bis zur mousse-au-chocolat, wobei ihre Kunst darin besteht, das Altbekannte so allerliebst vorzutragen und auszuschmücken, dass zusammen mit ihren wirklich nützlichen Ratschlägen eine Kochanleitung entsteht, die auch diejenigen zum Erfolg führt, die zu blöd zum Eiertrennen sind.

Mit diesem Kochbuch lassen sich sowohl eingefleischte Junggesellen wie gestandene Küchenfrauen bestimmt gerne erfreuen.


© by Ulrike Schmoller
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