LITTERULA ‑ REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑ www.litterula.de

Es ist nur ein kleinformatiges Büchlein, in dem sich die konzentrierten Worte fast auf den Seiten verlieren und zwischen den Zeilen buchstäblich viel Platz ist. Ein Begleiter, der sich leicht in die Tasche stecken lässt, was aber gar nicht nötig ist, weil der Inhalt so gut ankommt, dass man ihn gleich im Herzen weiterträgt. Ehrlich, humorvoll und persönlich wendet sich die berühmte Autorin an ihr privilegiertes Publikum, das soeben sein Studium an der renommierten Harvard-Universität abgeschlossen hat. Ihre Rede ist nun auch auf deutsch und, mit rot-schwarzen Illustrationen versehen, einem breiteren Publikum zugänglich. Es sind drei bedeutsame Hilfen, die sie jungen Menschen mit auf den Weg gibt: das Scheitern, die Fantasie und das Einfühlungsvermögen. Sie selbst hätte ohne ihre große Krise, die sie in die Armut trieb und jegliche Erwartungen ihrer Eltern tief enttäuschte, nie so frei sein können, ihre Bücher zu schreiben. An diesem Tiefpunkt fand sie ihre innere Sicherheit, ihren starken Willen und die Disziplin sowie ihre wahren Freunde. Die Sicherheit, überleben zu können, schöpfte sie aus der Gewissheit, dass man nach Niederlagen wieder auf die Beine kommen kann. Ihre Empathie für andere Menschen entwickelte sie als Studentin bei ihrem Einsatz für Amnesty International. Sie kommt zu der Überzeugung, dass wir unsere Vorstellung von einer besseren Welt auch ohne Magie verwirklichen können. Eine große Bedeutung kommt dabei den guten Freunden zu. Von diesem inspirierenden, tröstenden und wegweisenden Büchlein geht eine schlichte und zugleich große Kraft aus, so dass man es jedem jungen Menschen an die Hand wünscht. Mit diesem Handwerkszeug wird alles gut.