LITTERULA - REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller

Auch unter den Veganern gibt es die unterschiedlichsten Vorlieben und Lieblingsgeschmacksrichtungen. Die einen machen sich gerne neugierig auf die Reise nach neuen Gaumenkitzeln und die anderen halten sich gerne ans Bekannte und das Motto „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.“ Das ist bei uns zu Hause nicht anders. Mein Mann mag es gerne scharf oder süß-sauer während ich eher zur Spätzle- und Pizza-Fraktion gehöre und gerne aus Grundrezepten etwas Eigenes zusammenbastle. Wie schön wenn ein Kochbuch für alle etwas zu bieten hat! Richa Hingle hat indische Wurzeln und lässt sich hier auch von thailändischen und asiatischen Gerichten inspirieren. Dabei sind ihre außergewöhnlichen Saucen der Dreh- und Angelpunkt. Allein schon die exotischen Namen und die Zutatenliste lassen bei meinem Mann das Herz höher schlagen und bei mir den Schweiß ausbrechen. Da halte ich mich lieber an die zweite Hälfte des Buches, in der es Burger, Pizza, Tacos, Lasagne und Auflauf gibt, die trotz der gewohnten Form mit veganen Zutaten und dem gewissen Etwas daher kommen. Einen Braten aus Hülsenfrüchten oder veganen Mozzarella herzustellen ist nicht schwer. Das absolute Highlight kommt zum Schluss: das Süße. Ob Chia-Pudding oder Dattel-Karamell, Brownies oder Riegel, Cheesecake oder Zimtschnecken, das lässt sich alles mit veganen Zutaten, ohne Industriezucker und überwiegend gutem Fett herstellen, allerdings nicht ohne Kalorien. Die Zusammensetzung ist stets angegeben. Von vielen Rezepten gibt es auch Free-From-Versionen für Allergiker, die im Register praktischerweise extra aufgeführt sind. Was ich am meisten schätze, sind die „Grundrezepte für jeden Tag“, nach denen man Parmesan, Brot, Tofu und Ersatz-Ei machen kann sowie die Küchentipps am Ende. Dieses Buch nimmt man gerne immer wieder zur Hand, wenn man vom veganen Anfänger langsam zum Spezialisten werden will.