Muss ein Kochbuch Fotos haben? , dachte sich die Künstlerin Alessa Dostal und kam zu dem Schluss, dass man viel kreativer kochen kann, wenn man nicht ein festes Bild des Endergebnisses im Kopf hat. Deshalb verzichtet sie auch auf Zeitangaben, dafür gibt es jeweils einen QR-Code für den Einkaufszettel. Sie ordnet ihre Kapitel einfach nach den vier Geschmacksrichtungen. Jedes Rezept bekommt ein großes Bild, eine Zutatenliste, eine kurze Beschreibung und eine Reihe Piktogramme, die den Arbeitsablauf noch einmal zeigen. Beim Tatar reicht zum Beispiel ein einziges, bei dem alles in eine Schüssel geschüttet wird. Das genügt und lässt sich sogar ohne Sprache verstehen, sollte man einmal im internationalen Kreis miteinander kochen. Mit den Bildern spricht sie uns als Augenmenschen an, denn das Auge isst ja schließlich mit. Farblich nimmt sie das auf, was ihr von den Zutaten entgegenkommt. Sie bildet Küchenszenen, Tierköpfe oder einzelne Nahrungsmittel ab, die sie dekorativ oder wie in einem wissenschaftlich Lehrbuch anordnet. Dabei hat sie Mut zu Leerräumen und witzigen Details. Manches ist fotorealistisch, manches verfremdet oder puristisch, aber alles eine Augenweide. Die Auswahl der Rezepte orientiert sich an den Kindheitserinnerungen der Autorin und ist entsprechend traditionell, gleichzeitig aber auch gerade in und ihre kreativen Kombinationen wie die titelgebende Ziege mit Himbeere und die selbst gemachten Parmesanschälchen für die Spaghetti müssen einfach ausprobiert werden. Es wird auf jeden Fall überraschend sein, was dabei herauskommt. Ein super Geschenk für alle Kochkünstler und Künstlerköche und überhaupt eine Zierde für jede Küche!
