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Peter Heusser (Hrsg.):
Rudolf Steiner.

Schattauer, 2014.
ISBN: 978-3-7945-2947-6
352 Seiten, EUR 29,99

Ob Waldorfpädagogik, Biologisch-Dynamische Landwirtschaft, Medizin, Bankenwesen oder Kunst: Rudolf Steiner ist aus unserem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. Doch welche Stellung nehmen seine Ideen aktuell in der Wissenschaft ein? Werden sie als Esoterik skeptisch beiseite geschoben oder können sie tatsächlich zu einem spirituelleren Forschen beitragen? Ausgehend von der Universität Witten-Herdecke kommt in diesem Buch ein interdisziplinäres Team namhafter Wissenschaftler zu Wort. Mit klarem Kopf und auf hohem Niveau beleuchten sie Rudolf Steiners Schaffen. In seinem biographischen Abriss geht Peter Selg darauf ein, wie schwer es für den Begründer der Anthroposophie war, sich in seiner Zeit Gehör zu verschaffen und seinen Impuls, dem Materialismus etwas entgegen zu setzen, in die Welt zu tragen. Es folgen Beiträge aus den Bereichen Philosophie, Medizin, Physik, Biologie, Soziologie, Pädagogik und Kunst sowie eine Auseinandersetzung mit der Kritik. Die einzelnen Kapitel sind ganz unterschiedlich strukturiert, mal leicht verständlich, mal abgehoben, mal denkerisch und dann auch wieder ganz praktisch, etwa wenn es um die Auswirkungen der Mondphasen auf das Wachstum der Bäume geht. Vieles ist sehr fachspezifisch und interessiert vielleicht nur den entsprechenden Forschungsbereich, dies jedoch jeweils mit großem Gewinn. Wer auf der Suche nach einer neuen Herangehensweise und offen dafür ist, über den Tellerrand seiner eigenen Disziplin zu schauen, findet in diesem Buch zahlreiche neue Anstöße, wie wissenschaftliches Arbeiten ganzheitlicher werden kann, wenn die geistige Ebene mit einbezogen wird. Diese fundierte und vielfältige Zusammenstellung sei besonders den Skeptikern empfohlen, denn sie ermöglicht eine sachliche und weit gefasste Einordnung Rudolf Steiners im Kontext seines Wirkens.

© by Ulrike Schmoller
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