Dass Cristina Cevales-Labonde ein Händchen für schöne Dinge hat, wissen wir spätestens seit ihren Puppenbüchern. Dieses Mal führt sie uns in die Kunst des Kranzbindens ein, indem sie uns mit wunderschönen Beispielen die Grundtechniken nahe bringt. Eine hintergründige Einführung, die es sich zu lesen lohnt, vermittelt zuerst einmal Geschichtliches und Wesenhaftes über den Kranz. Wichtige Informationen zum Material, dem idealen Pflückzeitpunkt und zu den verwendbaren Rohlingen tragen dazu bei, dass der Kranz lange frisch bleibt bzw. richtig trocknet. Das Wickeln ist gut beschrieben und schnell erlernt. Nun gilt es, bei den Spaziergängen in Wald und Feld die Sinne zu schärfen und allerlei Fundstücke nach Hause zu tragen. Praktischerweise sind diese im Anhang, nach Farben und Jahreszeiten sortiert, abgebildet. Ob Knospen oder Blumen, Zapfen oder Federn, Beeren oder Ähren - alles lässt sich verarbeiten. Die Anleitungen sollen ausdrücklich nur Inspirationen sein und dürfen nach Belieben abgewandelt werden. So können die Kränze mal monochrom, mal poppig, filigran oder üppig, wild oder festlich werden. Sie können Geschichten erzählen, als Tee gekocht oder an die Tür gehängt werden. Auf Kunststoffmaterial wird weitestgehend verzichtet, aber manchmal sind Wachsperlen und Kunstblätter einfach schön, wie auch der Einsatz von Heißklebepistole oder Sprühfarbe sinnvoll sein kann. Die fachmännisch fotografierten Abbildungen bringen die ganze Farbenpracht der Werke zur Geltung und im Zusammenspiel mit der herausragend schönen Gestaltung bekommt dieses Buch soviel Flair, dass man sich an ihm nicht satt sehen kann. Einen Lorbeerkranz für die Autorin!