Bei diesen Materialien geht einem das Herz auf. Sie wirken so lebendig und
liebevoll hergestellt, dass selbst teuer gekauftes Holzspielzeug einpacken
kann. Peter Pampuch erklärt uns Lesern auch, warum die ästhetische Gestaltung
und die haptische Qualität so wichtig sind. Im ersten Jahrsiebt sind die Kinder
noch ganz Sinnesorgan und der Tastsinn spielt eine wichtige Rolle bei der
Erkundung der Welt. Die Gestaltung der Dinge wirkt bis in die Organbildung
hinein, wobei natürliche Unebenheiten viel anregender wirken als glatte
Flächen. Mit ihrem hohen Aufforderungscharakter berühren sie auch die Seele und
sprechen das Kind ganzheitlich an. Das Förderziel spricht sich so ganz von
selbst aus ohne extra benannt werden zu müssen. Es wurde ursprünglich vor allem
für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung im Freiburger Haus Tobias entwickelt,
wobei die anthroposophische Menschenkunde und TEACCH zugrunde liegen, es eignet
sich aber natürlich für alle Kinder ab 3 Jahren. Die Spiele haben stets einen
echten Lebensbezug und sind in verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielbar. Es
darf frei damit ausprobiert werden und dann nach Herzenslust eingefüllt,
sortiert, geordnet, gefuttert (nachdem Nüsse erfolgreich geknackt wurden) und
gefüttert werden, wobei die Tiere unbedingt gefragt werden sollten, ob sie noch
mehr haben wollen. Da gibt es einen Bauernhof, einen Stall, eine hungrige
Schlange, einen Wäscheständer und einen Kleiderschrank mit bunten Kleiderchen,
Kommödchen um etwas zu verstecken, einen Zauberwald mit Mohnmännchen, einen
Rübenacker, auf dem sich Muster stecken lassen und eine Raupe Nimmersatt, die
durch das Obst gefädelt werden will. Besonders beeindruckt haben mich das
Kieswerk, bei dem Transportwagen befüllt, herbeigezogen und entladen werden
müssen, sowie die Burg mit den Eimerchen zum Hochziehen. Jedes Spiel ist
anders, aber alle haben sie eine überschaubare Struktur, sind robust und lassen
den Kindern die Freiheit, den nächsten Schritt selbst zu planen. Ein klein
wenig handwerklich begabt sollte man für den Nachbau schon sein und mit
Werkzeugen umgehen können, aber die Arbeitsschritte sind gut beschrieben. Jedes
Spiel bekommt dann eine eigene Kiste, so dass sie sich auch stapeln lassen. Die
verschiedenen Spielaufgaben werden ebenso genannt wie die Förderziele. Damit
lässt sich etwas anfangen, ob therapeutisch, im Waldorfkindergarten oder zu Hause.