Conny Wenk ist Fotografin im Stuttgarter Westen. Vor
21 Jahren kam ihre Tochter Juliana mit dem Down-Syndrom zur Welt und
schüttelte das Leben ihrer Mutter erst einmal gründlich durch. Deren
eigenes Halbwissen, das sicher gut gemeinte Mitleid ihrer Mitmenschen
und viele Sorgen um die Zukunft verstellten ihr erst einmal den
unbefangenen Blick auf den wunderbaren Schatz, den sie da im Arm hielt.
Doch dann verliebte sie sich in ihr Kind und sie verstand, dass Juliana
kein Defizit mitbrachte sondern ein gewisses Extra, nämlich ein
Chromosom mehr in jeder Zelle. Das bedeutet auch ein Mehr an
Lebensfreude, Empathie, Strahlen, Offenheit und jede Menge Eigensinn.
Inzwischen blickt sie als erfahrene „Spezialmutter“ dankbar auf die
Jahre mit ihrer Tochter zurück, in denen sie mit ihr wachsen durfte.
Seit Jahren nutzt sie ihre beruflichen Fertigkeiten als Fotografin um
auch Kinder mit Down-Syndrom und ihre Familien zu porträtieren. Für ihr
zweites „Außergewöhnlich“-Buch, das 2015 erschienen ist, lud sie 13
Mütter, einige Väter und ihre Kinder ein, um deren Strahlen mit der
Kamera einzufangen und das Glück des Zusammenseins sichtbar zu machen.
Diese Sonnenscheinmomente verzaubern jeden, der sie betrachtet.
Vielleicht können diese Bilder damit ihre Mission erfüllen und anderen
Eltern Mut machen, denen die Diagnose Downsyndrom erst einmal die Füße
unter dem Boden wegzieht. Jedes dieser wirklich außergewöhnlichen
Kinder wird auch noch in einem kleinen Essay persönlich vorgestellt.
Der Alltag ist nicht immer so einfach wie auf diesen Bildern, das ist
klar, aber sie können doch dabei helfen, die Blickrichtung zu verändern.
