Die
Waldorflehrerin Audrey McAllen hat in ihrem Buch „Die Extrastunde“
viele Übungen beschrieben, die Kindern beim Erlernen des Lesens,
Schreibens und Rechnens helfen können. Sie erkannte, dass
Schwierigkeiten in diesen Bereichen oft auf eine gestörte
Inkarnation und eine mangelhafte Orientierung im Raum zurück zu
führen sind. Sowohl für diagnostische wie für therapeutische
Zwecke entwickelte sie archetypische Übungen, die für alle Menschen
gleichermaßen segensreich sind. Diese wurden von ihr praxisnah
vorgestellt und fanden seither in der Förderarbeit der
Waldorfschulen vielfach Anwendung, aber auch Kritiker, bei denen die
Extrastunde auf Unverständnis stieß und die die Herleitung in den
Ausführungen vermissten. Audrey McAllen war davon ausgegangen, dass
das anthroposophische Grundwissen bei ihren Lesern vorhanden war. Nun
hat sich der mit der Extrastunde sehr erfahrene Förderlehrer Joep
Eikenboom der umfassenden Arbeit angenommen, die fehlenden
Hintergrundinformationen zusammen zu fassen und das erkenntnismäßige
Fundament der Übungen nachzuliefern. Dabei führt er bis ins
Genauste hinein die geisteswissenschaftlichen Erkenntnisse und die
anthroposophischen Quellen zu McAllens Vorgaben auf. Wer nicht selbst
bereits mit der Extrastunde Erfahrungen gesammelt sowie bestens mit
der Anthroposophie vertraut ist, wird aus diesem Buch wenig Nutzen
ziehen. Für diejenigen hingegen, die diese Voraussetzungen
mitbringen und bereit sind, sich intensiv einzuarbeiten, ist es eine
wichtige Ergänzung und eine Bereicherung der Förderarbeit, denn das
Verständnis des Warums ermöglicht ein freieres Umgehen mit den
Übungen und eine individuelle Fortentwicklung der therapeutischen
Arbeit McAllens.