LITTERULA ‑ REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑ www.litterula.de

Nach dem Buch „Kinder in der Natur“ der Dänin Hilke Rosengren (bei Litterula pa 85) gibt es nun ein weiteres aus der Reihe „Arbeitsmaterial aus den Waldorfkindergärten“, in dem vier erfahrene Erzieherinnen und eine Mutter ihre Waldorfnaturkindergärten vorstellen. Dabei werden die alle verbindenden Grundlagen sichtbar und zugleich unterscheiden diese sich natürlich durch die jeweils ganz anderen Gegebenheiten und das Umfeld, in dem sie liegen: im Wald, in der Stadt, auf dem Land oder auf einem Hof. Den roten Faden bilden die Pfeiler der Waldorfpädagogik für das erste Jahrsiebt: Vorbild, Nachahmung, Rhythmus und Wiederholung. Im Naturkindergarten können die Kinder durch Handeln und Begreifen mit allen Sinnen und ganz nach ihrer eigenen Motivation frei und kreativ spielen und sich der echten und sinnhaften Arbeit der Erwachsenen anschließen. Dabei verbinden sie sich intensiv mit dem Raum, in dem sie sich bewegen, der zum einen durch die Hülle bildenden Erzieher geschaffen wird und ihnen zum anderen durch die Naturgesetze einen klaren und deutlichen Rahmen bietet, der manches von sich aus reguliert und zu einer nie versiegenden Quelle von Energie und Material wird. Sprache und Musik werden im Reigen, im Puppenspiel und beim Feiern der Jahresfeste natürlich ebenso gepflegt, so dass willensstarke und widerstandsfähige Kinder heranwachsen können, die seelisch und motorisch stabil sind und mit ihrer starken Verbindung zur Natur auch für die Zukunft gerüstet sind und gerne Verantwortung übernehmen. Interessant sind die Berichte aus den einzelnen Kindergärten. Welche Infrastruktur ist vorhanden und wie sieht der Alltag aus, wenn die Kinder erst einmal an einer Straße in den Park laufen müssen oder wenn sie täglich die Schafe versorgen? Viele konkrete Beispiele und die unterschiedlichen Schwerpunkte der Leiterinnen verschaffen dem Leser einen reichhaltigen Einblick und einen guten Überblick, der durch stimmungsvolle Fotos ergänzt wird.