LITTERULA ‑ REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑ www.litterula.de

Selig tief zu schlafen und am Morgen frisch und erholt in einen neuen Tag zu starten, das ist der Traum. Dass genügend Schlaf in jedem Lebensalter wichtig ist, ist wohl jedem selbstverständlich klar. Leider stellt er sich nicht immer selbstverständlich ein. Wenn Kinder schlecht schlafen, sind die Eltern nicht nur selbst gerädert, sondern sie machen sich zu recht Sorgen um die gesunde Entwicklung der Kleinen. Was geschieht eigentlich mit uns, wenn wir schlafen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Erlebnissen vom Tag und der Nacht? Warum nehmen wir bei Schlafmangel zu? Wie bildet sich ein guter Schlaf-Wachrhythmus? Welche guten Gewohnheiten helfen dabei? Welche Störungen sind normal und welche Therapien haben sich bewährt? Die Kinderphysiotherapeutin Nicole Weerts und der Kinderarzt Edmond Schoorel haben dazu einiges zu sagen. Sie gehen der Frage nach, welche Rhythmen für den Schlaf eine Rolle spielen. Zunächst einmal liefern sie umfassende Informationen aus der Schlafforschung. Wer etwa die Schlafphasen kennt, kann gelassener damit umgehen, dass der Schlaf nachts nicht immer gleich tief ist, und auch das Wissen um das Zusammenspiel von Melatonin und Cortisol bei der Ausbildung eines guten Tag-Nacht-Rhythmus kann eine Hilfe sein. Für dieses Kapitel sollte man allerdings einigermaßen ausgeschlafen sein. Neben den rein physiologischen Gegebenheiten, weiten die Autoren den Blick aber auch auf die geistige Ebene. Denn aus der Begegnung mit den Engelshierarchien schöpft das Kind nachts Kraft und bringt neue Impulse für sich mit. Die Entwicklung des Kindes im Hinblick auf den Schlaf wird aus anthroposophischer Sicht betrachtet und das kleine Einmaleins der Waldorfpädagogik führt zu dem Schluss, dass die Eltern Vorbildfunktion übernehmen und ihre positive religiöse Haltung dem Kind die Sicherheit gibt, die es zum nächtlichen Loslassen braucht. Ein gesundes Kind lernt auch allmählich, sich bei Störungen selbst zu beruhigen. Es können Schlafprobleme auftreten wie Schlafwandeln oder Albträume, die unproblematisch sind. Liegt jedoch eine schlechte leibliche Verankerung vor, kann eine medikamentöse oder künstlerische Therapie helfen, wieder ein Gleichgewicht herzustellen. Wie vielfältig die Gründe für gestörten Schlaf sind und wie sie sich beheben lassen, wird an den Fallbeispielen deutlich, die am Anfang und am Ende des Buches geschildert werden. So wird dieses Buch nicht nur für Eltern zum Gewinn, deren Kinder Schlafprobleme haben. Es vermittelt Kopfwissen und Herzensbildung rund um das Thema Schlaf und wer die Bedeutung der Rhythmen in diesem Zusammenhang erkannt hat, kann den Familienalltag so umgestalten, dass sich auch nachts Ruhe und Frieden einstellen.