Anne u. Peter Thomas: Bunte Kinderfeste durchs ganze Jahr. Verlag Urachhaus, 1998. 130 Seiten, DM 36.-- |
Oh je, schon wieder steht ein Kindergeburtstag ins Haus! Die Frage, ob wie im Schwimmbad oder bei McDonalds feiern oder doch lieber den teuren Zauberer engagieren sollen, stellt sich uns zwar nicht, wir wollen aber doch ein nettes Fest veranstalten, dass den Kindern Freude und den Eltern nicht allzuviel Arbeit macht. Aber welche Spiele sind für dieses Alter richtig? Wann verschicken wir die Einladungen? Was machen wir, wenn der Regen die "Schnitzel" mit uns jagen will?
Das "Kinderfestebuch" (von Christiane Kutik, Verlag Freies Geistesleben, 1995) ist uns über die Jahre zu einem treuen Begleiter geworden. Da unsere Gäste inzwischen alle Kuchenrezepte durchprobiert haben, freuen wir uns, dass es nun einen Partner bekommen hat: "Bunte Kinderfeste durchs ganze Jahr" (von Anne und Peter Thomas, Verlag Urachhaus, 1998). In vielem stimmen die beiden Bücher überein, es bietet aber auch viele neue Ideen und Spielvorschläge, so dass es durchaus sinnvoll ist, beide zum Vorbereiten zu Rate zu ziehen. Nach einigen einführenden Gedanken zum altersgemäßen Feiern geht es um konkrete Fragen der Vorbereitung und des Ablaufs. Hier findet man zum Beispiel Antwort darauf, ob man der Fünfjährigen tatsächlich erlauben soll "alle Kinder vom Kindergarten" einzuladen, aber auch einfache Anleitungen zum Fertigen einer Girlande. Interessant sind die "Feste mit Motto", die mit einer Rahmenhandlung und Spielvorschlägen beschrieben werden. Zwei Kapitel über Puppenspiele und Rezepte laden zum Ausprobieren ein. Im Hauptteil des Buches, der auch farblich abgesetzt ist, sind 240 Spiele aller Art verzeichnet, die kurz und verständlich erklärt werden. Die munteren Illustrationen tragen das ihrige dazu bei, dass man gerne auch einfach einmal blättert und sich inspirieren läßt. Jedes Spiel ist zusätzlich durch eine Symbolreihe gekennzeichnet, die jedoch mehr verwirrt als erklärt: Was der Stern bedeutet fällt einem bestimmt nicht ohne Nachschlagen ein und dass "4+" nicht "ab vier Jahre" bedeutet, sondern "ab vier Personen", bemerkt man hoffentlich noch vor dem Fest. Eine kleine Klappe im Buch, die die Zeichen ständig sichtbar macht, wäre hier eine Hilfe, denn dass die Symbole hilfreich sind, beweist der Registerteil am Schluss. Die Auswahl der Spiele reicht von der "Reise nach Jerusalem" bis zum Herstellen von Anziehpuppen. Natürlich weiß man, wie "Blinde Kuh" gespielt wird, beim Suchen ist man aber dann vielleicht doch froh gerade darauf gestoßen zu sein, zumal die Kinder auch viele der Klassiker noch nicht kennen werden.
So kann dieses Buch über Jahre zu einer Ideenquelle werden und mithelfen eine Spielkultur in der Familie zu entwickeln.