Moniek Terlouw u.a.:
Kinder mit Rätseln. Verlag Freies Geistesleben, 2002.
232 Seiten, EUR 19,90 (ab 16 J.)
Die einen tun sich schwer mit dem abstrakten Denken, während die anderen schlau
daherreden, aber nicht ins Tun kommen. Manche Kinder haben eine zu dünne Haut,
manche eine zu dicke. Es gibt Legastheniker, Hyperaktive und Kinder mit Kontaktstörungen.
Andere reagieren auf traumatische Ereignisse wie Mißbrauch oder den Tod eines
nahen Angehörigen mit auffälligem Verhalten oder sie sind pädagogisch vernachlässigt
worden. Gemeinsam ist allen "Kindern mit Rätseln", dass sie aus dem Gleichgewicht
geraten sind, das Gesundheit bedeutet. Sobald sich die Konstitution in einem Teilbereich
zu sehr auf einen der beiden Pole zubewegt, gerät das ganze System in Schieflage
und es treten unübersehbare Probleme auf. Was Rudolf Steiner im Heilpädagogischen
Kurs und Walter Holtzapfel daran anknüpfend in seinen Büchern über die seelenpflegebedürftigen
Kinder für die heilpädagogische Diagnostik geleistet haben ist ungemein hilfreich.
Nun haben drei holländische Autoren versucht, die gleichen Krankheitsbilder als
ersten Einstieg für Eltern und Lehrer neu mit einem inhaltlich und sprachlich
pragmatischen Ansatz zu formulieren. Beginnend mit eindrücklichen Kindervorstellungen,
die noch dadurch an Qualität gewinnen, dass sie ausgedacht sind, werden die typischen
Schwierigkeiten charakterisiert ohne dabei Schubladen aufzuziehen. Vielmehr geht
es um Stärken und Schwächen, um Besonderheiten und Individualitäten, die sich
leichter ertragen und verwandeln lassen, wenn sie eingeordnet werden können. Den
ganz konkreten Ansätzen zur Hilfestellung, den Übungen und Erziehungstips merkt
man an, dass die Autoren tagtäglich mit schwierigen Kindern zu tun haben. Dieses
Buch kann betroffenen Eltern und Lehrern einen ersten leicht verständlichen Einblick
in heilpädagogische Diagnostik bieten und ihnen umsetzbare Therapievorschläge
machen.