Georg Kühlewind: Sternkinder. Kinder, die uns besondere Aufgaben stellen. Verlag Freies Geistesleben, 2001. 133 Seiten, DM 26.- |
Eigentlich sind sie ja alle Sternkinder, wenn sie zur Welt kommen. Doch in den letzten Jahren werden immer mehr Kinder geboren, die durch einen besonders starken spirituellen Impuls auffallen, über viel Energie und Selbstbewußtsein verfügen und von den Erziehenden ein hohes Maß an Aufrichtigkeit und Aufmerksamkeit fordern. Georg Kühlewind geht von einer allgemeinen Phänomenologie des Kleinkindes aus, um dann die Besonderheiten der Sternkinder herauszuarbeiten. In einem praktischen Teil gibt er den Erziehenden Hilfen an die Hand, wie sie durch Aufmerksamkeitsschulung und meditative Übungen eine spirituelle Verbindung zu ihrem Kind herstellen können. Das Kleinkind bis zum Alter von eineinhalb bis drei Jahren schildert er als Wesen, das noch unmittelbar mit seiner Umwelt verbunden ist. Nachahmen und Hellfühlen sind ihm mitgegeben, so dass es die Bedeutungen der Botschaften verstehen kann, ohne kommunikative Zeichen zu brauchen. Erst wenn es beginnt Ich zu sich zu sagen, verliert es dieses erkennende Fühlen zu Gunsten der Ausbildung des Mich-Empfindens, wie Kühlewind es nennt. Es trennt sich mehr von der geistigen Welt ab, um sich innerhalb der Grenzen seines Leibes erleben zu können und kommuniziert von da an mit den rein nützlichen Zeichen, die es von seinen Mitmenschen erlernt. Bei den Sternkindern bildet sich diese Seelenhaut nur sehr dünn aus. Sie bleiben weiterhin mit der geistigen Welt verbunden, bewahren sich ihre große Liebefähigkeit und Hellfühligkeit und erscheinen dadurch nach außen oft so weise, weil an ihnen nicht das kleine Ego-Ich, sondern direkt ihr höheres Ich erlebbar ist. Sie scheinen mit der starken Mission auf die Erde zu kommen, unsere zu materiell gewordene Welt zu erhellen und scheitern doch allzuoft am Unverständnis der Menschen, die mit so viel Sensibilität und Individualität nicht umgehen können. Dabei werden wir in Zukunft immer mehr mit diesen besonderen Kindern zu tun haben. Georg Kühlewind weist uns hier auf wichtige zukünftige Dinge hin. Nicht nur seine Besinnungs- und Meditationssätze, die die Kapitel abschließen, werfen äußerst interessante Fragen auf. Ist die Dünnhäutigkeit der Sternkinder wirklich erstrebenswert oder müßte nicht vielmehr heilpädagogisch zum Schutz dieser Kinder auf eine kräftigere Ausbildung der Seelenhaut hingewirkt werden, damit sie nicht an der Welt zerschellen? Das Mich-Fühlen ist schließlich auch, analog zum Sündenfall, die Basis der menschlichen Freiheit. Fördert es die Eltern-Kind-Beziehung, alles und jedes partnerschaftlich zu besprechen, weil die Sternkinder nun mal eben Respekt verlangen und alles hinterfragen? Kann es wirklich das Ziel der Selbsterziehung sein, keinerlei Wut mehr zu empfinden? Ist der rein denkerische Meditationsweg für ätherisch ausgelaugte Eltern gangbar? Dieses herrliche wichtige Buch verdient es in vielen Kreisen gelesen und diskutiert zu werden! Es ist ein Arbeitsbuch, das den Leser mit geschärftem Blick und vielen zukünftigen Impulsen in den Alltag entläßt und ein erster Schritt dahin die Welt im Sinne der Sternkinder zu verwandeln.