Sigrid Zeevaert: Mia Minzmanns Mäusezucht.
Gerstenberg, 2004.
ISBN: 3-8067-5053-X
128 Seiten, EUR 11,50 (ab 8 J.)
Luna und Leonard sind zwei putzige kleine weiße Mäuschen und die Grundlage von Mias Mäusezucht, mit der sie ihrer Mutter aus der finanziellen Notlage heraushelfen möchte, in die sie die Arbeitslosigkeit gebracht hat. Aber statt sich eifrig zu vermehren klettern die beiden Mäuse aus ihrem Karton und verschwinden im Zwischenboden unter Mias Zimmer. Das ist schlimm für Mia, hat sie doch die Mäuse mit dem Geld ihrer Freundin Annabella gekauft, der sie sich die Wahrheit nicht zu sagen traut. Immer tiefer verstrickt sie sich in ihren Ausflüchten, bis Annabella doch alles erfährt, was ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Schließlich gibt es doch noch Mäusenachwuchs bei Mia, aber ganz anders als geplant.
Das liest sich soweit ganz nett, nur scheinen mir die angebotenen Problemlösungen fragwürdig. So wie Mia Hilfe durch ihren Klassenkameraden Silas bekommt, muss die Mutter Mischa begegnen, der nicht nur zuhört, sondern auch Arbeit verspricht und die Kaffeerunde am Tisch vollends harmonisch macht. Dabei kamen Mia und ihre Mutter bisher bestens zurecht und haben den Küchenschrank eben mit der Freundin zusammen aufgehängt. Gibt es im Mädchen- und Frauendasein nichts zwischen engster Freundschaft und Zickigkeit? Mias Sichtweise versteht die Autorin überzeugend zu schildern.
Die "große Sensibilität"der Zeichnungen vermag ich nicht zu finden,
dafür aber wiederholt falsche Genitive...Mäuse sollten im Übrigen auch keine Laufräder
bekommen, genauso wenig wie Schokolade. Dieses Kinderbuch dürfte bei Mädchen zwischen
acht und zehn gut ankommen, wenn es auch alte Rollenklischees aufwärmt.