Kirsten Boie: Die Medlevinger.
Oetinger, 2004.
ISBN: 3-7891-3155-5
432 Seiten, EUR 13,90 (ab 10 J.)
Die Medlevinger sind gerade so groß, dass sie einem Menschen bis ans Knie reichen und leben in ihrer eigenen unterirdischen Welt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Als Nis' Vater plötzlich verschwindet, macht sich der Junge mit seiner Freundin Moa, einer angehenden L-Fee, auf die Suche nach ihm - und landet mitten in Hamburg. Der zwölfjährige Johannes, in dessen Garten sie aus der Erde steigen, traut seinen Augen nicht, doch schon bald hilft er seinen beiden neuen Freunden die Spur von Nis' Vater zu verfolgen. Einige Menschen in seiner Umgebung kommen als Verdächtige in Frage, doch will er nicht glauben, dass Thomas, den er schon so lange kennt, damit zu tun haben soll. Aber woher hat er sonst die silberne Fibel? Gleichzeitig muss sich Johannes in der Schule mit dem erpresserischen Kevin auseinandersetzen. Es wird klar welche Beweggründe der Entführer der Medlevinger hat, die Zeit wird immer knapper und es kommt zu einem rasanten und überraschenden Showdown.
Die Durchdringung der fantastischen und der realen Welt, die Verbindung der Genre Fantasy und Krimi, erweist sich als Glücksgriff. Allein die Begriffe, die die Medlevinger für uns selbstverständliche Dinge finden und wie sie sich in der großen Stadt zurechtfinden, ist sehr amüsant. Die Kriminalgeschichte hat einen hohen Spannungswert, kommt aber ohne viel Gewalt aus, womit sie für Zehnjährige gerade richtig ist. Mehr möchte ich gar nicht in das Buch hineininterpretieren. Es ist ein gut aufgebautes Kinderbuch, das auf jeder Seite eine Überraschung bereithält und bei Kindern bestens ankommt.