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Der weiße Stein Gunnel Linde:
Der weiße Stein.

Gerstenberg, 2004.
ISBN: 3-8067-5050-5
200 Seiten, EUR 12,90 (ab 9 J.)
Es ist wohl ein ganz normaler weißer Stein, wie er überall zu finden ist, doch für die Kinder Fia und Hampus entfaltet er eine besondere Magie. Er bringt die Tochter der Klavierlehrerin und den Jungen aus der großen Kinderschar des Schuhmachers zusammen, verwandelt sie in „Fideli" und den „König der Gefahren" und schon sind die beiden mitten in einem aufregenden Spiel: „Du bekommst den weißen Stein, wenn Du bis morgen...." z. B. eine so verzwickte Aufgabe erfüllt hast, der Kirchturmuhr ein Gesicht zu verpassen, einen Tag lang nicht zu sprechen oder den Elefanten aus dem Zirkus im Garten der Lehrerin anzubinden. Das entpuppt sich alles als äußerst schwierig, denn die böse Tante Malin, bei der Fia wohnt, die Mutter mit ihrer Sorge nicht unangenehm aufzufallen und der Amtsrichter, der seine Nachforschungen anstellt, machen ihnen ständig einen Strich durch die Rechnung. Die Freundschaft macht die beiden stark gegen alle Unbilden aus ihrem Umfeld, die Geheimnisse schweißen sie zusammen, so dass sie am ersten Schultag tatsächlich wie verwandelt sind. Der weiße Stein hat ihnen geholfen, Tante Malin loszuwerden und einen Wegzug des Schuhmachers verhindert - und er hat ihnen sogar den Amtsrichter von einer ganz neuen Seite gezeigt. Dieser schwedische Klassiker aus den sechziger Jahren entfaltet auch heute noch seine besondere Atmosphäre, nunmehr ergänzt durch die topaktuellen Zeichnungen Kat Menschiks mit ihren starken Konturen, die Geschmackssache sind.

Für Kinder ab neun Jahren ist „Der weiße Stein" ein ganz wunderbares Buch, denn es zeigt, wie man ohne jeglichen materiellen Aufwand eine Menge erleben kann und welche Macht die Phantasie hat.

© Ulrike Schmoller
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