Majaleena Lembcke: Die Geschichte von Tapani, vom Fernfahrer Frisch und
der roten Ente.
Sauerländer, 2002.
ISBN: 3-7941-49491
62 Seiten, EUR 10,90 (ab 8 J.)
Die Hauptrolle in dieser kleinen Geschichte spielt eine rote Ente, aus Holz geschnitzt und mit einem Zettel um den Hals. Der finnische Junge, der sie am Strand findet, heißt Tapani und wünscht sich nichts sehnlicher als von Jukka in die Fußballmannschaft aufgenommen zu werden. Gemacht und ausgesetzt wurde das Entchen von Herrn Frisch aus Deutschland, der seine Arbeit als Kraftfahrer verlor, weil er eine Lastwagenladung mit zweihundert Kartons roter Plastikenten ins Meer geschüttet hat. Nun sitzt er traurig zu Hause und träumt davon einen Sohn zu haben.
Durch das Auftauchen der Ente mit ihrer geheimnisvollen Botschaft bekommt Tapanis Leben einen neuen Inhalt, der Fußball verliert an Bedeutung und so wird Jukka neugierig. Als er schließlich Tapani das Mitspielen erlaubt, schreibt der Junge einen Brief an Herrn Frisch, der diesen wiederum aus seiner Lethargie befreit. So hat die Ente beiden Glück gebracht und eine Verbindung über eine große Entfernung hinweg geschaffen.
Die an Sempé erinnernden Zeichnungen, in denen vor allem die Enten als rote Farbtupfen hervorleuchten, erzählen davon, was zwischen den Zeilen steht. Sowohl Tapani wie Herr Frisch leben ja stark in ihren Phantasien davon, was sein könnte und gehen in ihren Träumen auf. Die Ente macht das Unmögliche für die beiden möglich, indem sie den Anstoß gibt, Kontakt aufzunehmen und etwas Neues zu beginnen.
Eine unscheinbare, aber sehr liebenswerte Erzählung, die sich auch durch ihre Aufmachung bestens zum Verschenken eignet - vielleicht zusammen mit einer kleinen roten Ente?