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Chambarina, die kleine Hexe Evamaria Kühn:
Chambarina, die kleine Hexe.

Fuego, 2003.
100 Seiten, EUR 12,90 (ab 8 J.)
Steckt nicht in jedem Kind eine kleine Hexe oder ein kleiner Zauberer, die mal gerne so richtig dreckig, ungezogen und fies sind? Wie wäre es mit einem Besuch im Reich der Hexen? Dort gibt es gute Schulnoten für das Lügen, es ist eine Ehre kräftig zu stinken und man isst gerne Schimmelpilzsuppe.

Das Hexenmädchen Chambarina gibt sich alle Mühe eine recht böse Hexe zu sein, so dass ihre Eltern stolz auf sie sein können. Doch eines Tages gerät ihr Weltbild mächtig ins Wanken als sie eine kleine Elfe rettet und sie nach Hause ins Elfenreich bringt. Dort sind alle so freundlich und schön gekleidet! Wieder zu Hause verlangt sie, zum Schrecken aller, Seife und neue Anziehsachen...Nun beginnt ein gewaltiger innerer Kampf in Chambarina: einerseits willsie eine richtige Hexe sein, andererseits lebt in ihr eine große Sehnsucht nach dem Guten und dem Elfenreich. Welche Seite ist stärker in ihr?

Die erfrischende Unflätigkeit der Hexen, ihre Streiche und Tricks machen das Buch lebendig und witzig. Es wird Chambarina nicht leicht gemacht, dem Guten zum Sieg zu verhelfen, wodurch ihre Entwicklung glaubwürdig ist. Nur am Schluß geht die Geschichte allzu gut aus und bekommt einen leicht süßlichen Beigeschmack.

Evamaria Kühn, die durch ihr Buch „Die Abenteuer der Spinne Seraphina" (bei Urachaus) bekannt wurde, hat dieses Buch selbst verlegt und illustriert, wobei die Aquarelle in schwarz-weiß und im Ausdruck leider etwas handgestrickt wirken im Gegensatz zu dem farbkräftigen gelungenen Titelbild.

„Chambarina, die kleine Hexe" fechtet einen Kampf aus, den alle Kinder kennen. Eine unterhaltsame und zugleich gehaltvolle Lektüre für Acht-bis Neunjährige.

© Ulrike Schmoller
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