Amy MacDonald: Nie wieder fies.
Freies Geistesleben, 2003.
180 Seiten, EUR 14,50 (ab 10 J.)
Wieviele Tage wird sie es wohl in der Klasse aushalten? Einen, fünf, länger als
eine Woche? Die Kinder schließen Wetten ab, die Kollegen wundern sich, dass niemand
zum Direktor geschickt wird und der Lehrer der Parallelklasse ist sich sicher,
dass sie wie alle Vertretungslehrer vor ihr bald das Handtuch werfen wird. Da
haben sie nicht mit Mathilda Maxwell gerechnet, der verrückten alten Tante von
Simon, die zu seinem großen Entsetzen eines Tages im Klassenzimmer steht. Von
nun an werden andere Saiten aufgezogen. Formalitäten führt sie ad absurdum, die
Tricks der Schüler kontert sie mit Humor und ist sich nicht zu fein, mit ihnen
Mittag zu essen. Der Lehrplan wird beliebig verändert, die Klingel kurzerhand
abgeschraubt und auch wenn sie zwei verschiedene Schuhe trägt, lernen die Kinder
bei ihr doch eine ganze Menge. Indem sie die Kinder nach ihren Stärken und Interessen
fragt, gewinnt sie ihr Interesse für den naturwissenschaftlichen Wettbewerb, für
den sie alle ihre Lieblingstätigkeiten in ein Projekt einfließen lassen: die enorm
elysische Eier aufschlagende und Frühstück machende Guten-Morgen-Weckmaschine.
Die Demonstration gelingt trotz Sabotage durch die Konkurrenz und der erste Preis
ist ihnen sicher. Ein enormer Sieg für Tante Mattie und ihre fünfte Klasse, der
Simon nun endlich sagen kann, dass er ihr Neffe ist. Schon lange habe ich beim
Lesen nicht mehr so gelacht. Allen Lehrern, die angesichts ihrer unmöglichen Schützlinge
Humor und Einfallsreichtum verlieren, sei dieses unbändige Vergnügen gegönnt.
Die Kinder ab 10 Jahren, für die das Buch eigentlich gedacht ist, werden vielleicht
aufseufzen, weil sie keine Tante Mattie haben, aber sich dennoch auf‘s Köstlichste
amüsieren, auch die Wenig-Leser.