Kirsten Boie: Linnea finds an orphan dog.
Oetinger, 2002.
32 Seiten, EUR 9,90 (ab 8 J.)
Was für eine gute Idee! Oetinger bringt Erstlesebücher aus der Reihe "Laterne,
Laterne" in englischer Sprache heraus. Die einfache Sprache und die große Schrift
der Originalausgabe eignen sich auch in der Übersetzung hervorragend für Anfänger,
in diesem Fall des Lesens auf Englisch. Während sich zum Beispiel "Die kleine
Hexe" in der Fremdsprache als zu komplex erwiesen hat, ist hier das Niveau angemessen.
Die kleine Geschichte von Linnea, die einen vermeintlichen Waisenhund vor dem
Supermarkt findet und ihn schließlich doch schweren Herzens zu seinem alten
Frauchen zurückbringt, kennen die Kinder vielleicht schon in der deutschen Fassung.
Idealerweise liest ein Erwachsener das Buch vor und kann dabei mit Hilfe von
Gesten und der Illustrationen manchen Hinweis geben, der zum Verstehen hilft.
Kommt dieser dabei an seine Grenzen, kann er in der Vokabelliste Aussprache
und Übersetzung nachschlagen. Dort sind die Wörter genau in der Deklinations-
bzw. Konjugationsform verzeichnet, in der sie im Text stehen. Eine schöne Ergänzung
ist die beigefügte CD, auf der die Geschichte mit kleinen Musik- und Geräuschuntermalungen
abwechslungsreich und in gutem Englisch vorgetragen wird. Waldorfschüler und
Grundschüler, die Englisch von Anfang an gelernt haben, werden in der vierten
Klasse, wenn mit dem Schreiben in der Fremdsprache begonnen wird, bereits die
Grundzüge der Geschichte verstehen können und mit dem Selbstlesen beginnen.
Dass der Inhalt für Sechsjährige gedacht war, mag zu einer gewissen Diskrepanz
führen, doch scheint der Witz des Buches auch in diesem Alter noch zu tragen.
Es ist zu hoffen, dass sie Reihe "Magic Lantern" weiter ausgebaut wird und das
geweckte Interesse weiterhin gefüttert werden kann.