Susin Nielsen: Peanuts und andere Katastrophen. Urachhaus, 2023.
ISBN: 978-3-8251-5338-0
240 Seiten, EUR 20.-- (ab 11 J.)
Wenn man Ambrosius heißt, lila Cordhosen und
Fake-Nikes trägt und eine Erdnussallergie hat, wird man fast
zwangsläufig zum Opfer seiner Mitschüler. Aber dass Troy, Mike und Josh
Ambrosius absichtlich eine Erdnuss in sein Schulbrot schmuggeln, geht
dann doch zu weit, den der anaphylaktische Schock bringt ihn fast um.
Von nun an bekommt er zu Hause Fernunterricht und ist viel allein. Doch
wenn seine besorgte Mutter wüsste, wie er seine Abende verbringt, würde
sie aus allen Wolken fallen. Ambrosius lässt sich nicht nur von seinen
griechischen Vermietern bekochen, sondern freundet sich auch mit deren
Sohn Cosmo an, der gerade aus dem Gefängnis kommt und zwar keine Drogen
mehr nimmt aber immer noch Geldschulden hat. Beide teilen ihre
Leidenschaft für Scrabble und melden sich, unter anderem wegen der
netten Leiterin Amanda, zum Scrabble Club an und nehmen an einem
Turnier teil. Sie verstricken sich in einem komplizierten Gebilde aus
Notlügen und Geheimnissen, aber irgendwann kommt doch die ganze
Wahrheit ans Licht. Nun versucht Ambrosius alles dafür zu tun, nicht
von seinen neuen Freunden weg ziehen zu müssen.
Ob die Zielgruppe der ab Elfjährigen Ambrosius‘ Liebe zu Scrabble teilt
und sich über die Anagramme an den Kapitelanfängen freut? Das ist
vielleicht so Old-School und nerdig wie lila Cordhosen. Nichts desto
trotz ist es amüsant zu lesen, wie sich Ambrosius von seiner
überbehütenden Mutter befreit und sich mit allen Konsequenzen ins reale
Leben stürzt.