Harmen van Straaten: Das geheimnisvolle Verschwinden von Toni
Malloni.
Freies Geistesleben, 2020.
ISBN: 978-3-7725-2947-4
102 Seiten, EUR 14.-- (ab 9 J.)
Toni ist ein eher unscheinbarer Junge, der oft
übersehen wird oder sich sogar unsichtbar fühlt. Da passiert es eines
Tages, dass er tatsächlich verschwindet. Eigentlich hatte er sich nur
den alten Zylinder aufgesetzt, den er auf dem Dachboden bei den Sachen
seines Großvaters, des großen Magiers Marcello Malloni, gefunden hatte.
Er landet im Malloniland, einem herunter gekommenen Vergnügungspark, wo
er von einem bunten Artistenvölkchen bereits sehnlichst erwartet wird.
Er soll das Malloniland nämlich vor dem Untergang retten und die Magie
wieder aufleben lassen. Toni traut sich das nicht zu und glaubt nicht,
dass er wie sein Großvater zaubern kann. Doch die Künstler machen ihm
Mut zum Wagnis, überzeugen ihn davon, dass wahre Größe im Kopf steckt
und ermuntern ihn, seine eigene Geschichte in die Hand zu nehmen. Auf
der Suche nach seinem verschollenen Großvater findet Toni heraus, dass
er selbst mit seiner Fantasie entscheiden kann, wie es weiter gehen
soll, dass er alles möglich machen kann, was er sich ausdenkt und dass
er so groß sein kann wie er selbst es will. So wird er tatsächlich zu
dem ersehnten Retter – bis er ganz pragmatisch in die Wirklichkeit
zurück kehrt.
Es macht Mut zu lesen, wie Toni an seiner Aufgabe wächst und man lässt
sich gerne mit ihm ins Malloniland entführen, in dem ein Riese, eine
fliegende Dame, ein zersägtes Mädchen und allerlei Tiere leben. Die
fein skizzierten Zeichnungen des Autors verleihen der eigenen Fantasie
dabei Flügel. Für Kinder im Grundschulalter, vor allem für die
Zarteren, die leicht den Mut verlieren, ist dies ein magisches Buch.