LITTERULA ‑
REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑
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Martin
Muser: Kannawoniwasein
- Manchmal kriegt man einfach die Krise. Carlsen,
2020.
ISBN:
978-3-551-55395-9
159
Seiten, EUR 12.--
(ab 10
J.)
Finn
freut sich riesig, dass ihn Jola in Berlin besuchen kommt. Er hat
einiges geplant, zum Beispiel einen Besuch bei ihrem alten Freund
Udo, der ihnen als Alter Fritz eine persönliche Stadtführung gibt
und einen Tag als Komparsen bei Filmaufnahmen mit Mukhtar. Gemeinsam
mit seinem Freund Carlo wollen die beiden aber auch eine richtig
fette Party feiern. Bis dahin müssen sie aber erst noch den Schatz
der alten Frau Buchholz retten. Die wohnt nun in der Seniorenresidenz
Sonnenruh und hat es faustdick hinter den Ohren, Schließlich ist so
eine Beerdigung teuer und man wird doch wohl auch mal eine rauchen
dürfen. Es ist nur ein bisschen unpraktisch, wenn das Windellager
eine Sprinkleranlage hat. Bei dem Versuch, als Zwölfjährige an Bier
für ihre Party kommen, verlieren sie dummerweise den
Wohnungsschlüssel und kommen nicht mehr rein. Was nun? Ausgerechnet
Bosse und Lasse Hardenberg, die altbekannten Ekelpakete, versorgen
sie mit „Fußpils“ und nehmen sie mit zu einem Open-Air-Rave.
Wenn das bloß Mama nicht rauskriegt!
Auch wenn
das wild klingt, kommen Finn und Jola in diesem dritten Band recht
brav rüber. So richtig subversiv ist eigentlich nur Frau Buchholz
und die ganz große Katastrophe bleibt irgendwie aus. Offenbar sind
die beiden dabei, erwachsen zu werden und es mischen sich auch
leisere Töne und erste Gefühle dazwischen. Finn ist es jedenfalls
gar nicht recht, dass Jola mit ihren Eltern nach San Francisco ziehen
wird. Doch das lässt auf einen knackigen vierten Band hoffen.