LITTERULA ‑
REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑
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Mila
Sternberg: Emily
Pferdeflüsterin - Eine Freundschaft mit Eselsohren. Dressler,
2020.
ISBN:
978-3-7915-0146-8
Minuten,
EUR 13.-- (ab
8
J.)
„Zu
viel, zu laut!“ Emily hat ein gutes Gespür dafür, wenn ein Tier
durch zu viele Anweisungen und Geräusche überfordert ist. Ihr geht
es mit anderen Menschen oft genau so. So begabt sie in Mathe ist, so
verwirrend ist für sie das Zusammensein mit Anderen. Durch ihre
Asperger-Veranlagung versteht sie oft nicht, was ihr Gegenüber sagen
will, da sie alles wörtlich nimmt. Dann weiß sie nicht, wie sie
sich verhalten soll und verletzt unter Umständen die Menschen durch
ihre ehrliche und direkte Art. Erst als sie in ihrer neuen Klasse Lea
trifft, die die ihr fehlenden „Antennen“ hat, findet sie eine
echte Freundin. Beide Mädchen haben ihre Pferde auf dem Pferdehof in
Glockenbach untergebracht. Dank des Preisgelds aus einer Fernsehshow
hat Emily dort ihre Runa gefunden. Doch Emily, die „Pferdeflüsterin“,
spürt, dass Runa traurig ist und dass ihr etwas fehlt. Gemeinsam mit
Lea macht sie sich auf die Suche nach Runas Freund und sie nimmt all
ihren Mut zusammen um dafür noch einmal in das grässliche
Fernsehstudio zurück zu kehren.
Durch Emilys
besondere Art, die die Autorin mit Respekt, Humor und Anerkennung
würdigt, wird aus dieser netten Pferdegeschichte viel mehr. Ganz
nebenbei können die Lesenden erleben wie ein Kind mit Asperger denkt
und fühlt und dank Leas Toleranz kann ihr Verhalten nicht nur so
stehen bleiben sondern sogar retten und helfen. Auch wenn die Mädchen
ab 8 Jahren, für die das Buch gedacht ist, primär eine Pferde- und
Freundschaftsgeschichte darin sehen, ist es doch auch eine über
gelingende Inklusion. Weitere Bände mit Emily werden sehnlich
erwartet.