LITTERULA ‑
REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑
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Maria
Parr: Manchmal
kommt Glück in Gummistiefeln. Dressler,
2019.
ISBN:
978-3-7915-0079-9
200
Seiten, EUR 15.--
(ab 9
J.)
Trille
wohnt immer noch in Knert-Mathilde an der norwegischen Küste und
Lena ist immer noch seine beste Freundin. Viel vernünftiger sind die
beiden inzwischen aber nicht geworden. Sie zögern nicht lange, vom
höchsten Wellenbrecher ins kalte Meer zu springen, sich ein Floß zu
bauen, das sich dann als U-Boot erweist oder Trilles kleine Schwester
am Fahnenmast hochzuziehen wie einst Michel seine Ida aus Lönneberga.
In diesen Fällen ist die Rettung vergleichsweise einfach.
Komplizierter ist es, wenn die taffe Lena in ihrer Mannschaft nicht
mehr im Tor stehen darf, weil sie durch den Sohn des neuen Trainers
ersetzt wird. Sie kämpft verbissen und voller Wut um ihre
Anerkennung. Trille ist ganz durcheinander, weil Birgitte, ein
niederländisches Mädchen auf dem Hof von Hügel-Jon eingezogen ist.
Die ist zu allen freundlich und nett, leider auch zu Kai-Tommy, was
Trille richtig eifersüchtig macht… Das Leseglück kommt
mit diesem Buch wahrhaftig in Gummistiefeln daher und versetzt einen
sofort in Saltkrokan-Urlaubs-Stimmung. Neben dem Skandinavien-Bonus
besticht Maria Parr mit einfühlsam herausgearbeiteten Kinderfiguren,
deren Macken und Probleme ernst genommen werden und allem voran durch
ihre herausragend schöne Sprache, die Christel Hildebrandt wieder
einmal kongenial übersetzt hat. Wenn Trille seine neugeborene
Schwester das erste Mal im Arm hält, klingt das so: „Sie kroch mir
geradewegs ins Herz und rollte sich dort zusammen.“ Genau so ging
es mir mit diesem Buch. Es ist mir direkt ins Herz gekrochen.