LITTERULA - REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller

Mitten im Dschungel bekommt der Pilot von Fred, Con, Lila und ihrem kleinen Bruder Max einen Anfall und stirbt. Die Kinder können sich leicht verletzt aus dem brennenden Flugzeugwrack retten. Nun stehen sie auf einer Lichtung mitten im Regenwald und wissen nicht, was sie tun sollen. Sollen sie bleiben, damit sie leichter gefunden werden oder gehen um Wasser und Nahrung zu suchen? Was gibt es für Gefahren und wie können sie dort überleben? Fred hat einige Bücher über Entdecker gelesen, die Eltern von Lila und Max sind Botaniker, so dass sie ein wenig Halbwissen mitbringen. Noch mehr helfen ihnen allerdings die Dinge, die sie immer wieder finden und die offensichtlich menschengemacht sind: ein Tipi, Pfeilspitzen, Feuersteine, eine Karte. Oder sollte ihnen das eher Angst machen? Sie finden ein Faultier und Honig – und einen geheimnisvollen Abenteurer, der sich dort mitten im Dschungel in einer Ruinenstadt eingerichtet hat und sich weigert ihnen zu helfen, denn er will unter keinen Umständen dort entdeckt werden. Wird Fred es schaffen, sein Versprechen zu halten und nichts zu erzählen, auch nicht damit sein Vater stolz auf ihn ist? Doch dann wird Max krank und braucht dringend ärztliche Hilfe…

Katherine Rundell hat ein echtes Abenteuerbuch geschrieben, bei dem es ums nackte Überleben in der Wildnis geht. Gleichzeitig bringt aber jede Person auch ihre Vergangenheit mit, ihre Verluste und Schmerzen und ihre Sehnsüchte. Dort mitten im Dschungel bricht manches auf was unter der Kruste liegt. Dadurch spannen sich unsichtbare Fäden zwischen allen Beteiligten bis hin zu ihren Familien zu Hause. So ist diese entrückte Welt nicht nur dadurch spannend, dass hinter der nächsten Ecke ein Kaiman lauern könnte, sondern auch durch die innere Entwicklung der Personen. Das richtige Buch für alle Elfjährigen, die sich gerade von ihrer Kinderzeit verabschieden.