LITTERULA ‑ REZENSIONEN von Dipl. Bibl. Ulrike Schmoller ‑ www.litterula.de © www.litterula.de
Snuffi
Hartenstein

Paul Maar:
Snuffi Hartenstein.

Oetinger, 2018.
ISBN: 978-3-7891-0817-4
75 Seiten, EUR 10.-- (ab 6 J.)

Im Nirgendwo ist einfach überhaupt nichts. Dort trifft Snuffi Hartenstein auf Mops Mucki. Schnell bekommen die beiden heraus, dass sie das gleiche Schicksal erlitten haben, denn sie wurden beide von ihren Kindern weggeschickt. Was waren das für schöne Zeiten als Snuffi noch der treue Begleiter von Niko war und sie alles gemeinsam gemacht haben, von den Hausaufgaben bis zum Eisessen! Das ging so lange gut bis Ole Nikos Nebensitzer wurde und einfach Snuffis Platz einnahm. Auf einmal hatte Niko gar keine Zeit mehr für seinen besten, nur für ihn sichtbaren, Freund und auch Oles Hund Mucki wurde ins Nirgendwo verbannt. Dort überlegen die beiden nun gemeinsam, ob es sie überhaupt gibt, und dann probieren sie es einfach aus: sie stellen sich etwas vor und es wird tatsächlich Wirklichkeit, wobei witzigerweise jeder seine eigene Vorstellung umsetzt und zwei unterschiedliche Zimmerhälften dabei herauskommen. Gemeinsam mit Kater Harry machen sie sich auf den Weg zum Zwerg auf dem Berg, um ihn zu fragen, wie sie in die Menschenwelt zurück kommen. Dessen rätselhafte Verse zeigen ihnen den Weg. Aber ob Niko und Ole ihre Freunde überhaupt zurück haben wollen?

Paul Maar greift mit dieser Geschichte das Motiv des eingebildeten Freundes auf, den ja viele Kinder in einer Phase ihrer Kindheit haben. Es liegt ja auch nahe, sich etwas Unerreichbares einfach mit der Kraft der Phantasie zu erschaffen und sich so zum Beispiel einen Hund herbeizuwünschen, der einen ständig treu begleitet. Dass es auch umgekehrt funktioniert, ist die überraschende Wendung dieser Geschichte, die Mut macht, die eigene Wirklichkeit wunschgemäß zu gestalten, indem man die Wahrnehmung ändert. Die hellen und überschaubaren Seiten enthalten wenig Text und die Sprechblasen in den Bildern animieren Erstleser ohne Zutun zum Lesen. Die Bilder sind frech und witzig, aber digital erstellt. Die Hunde sind mal sichtbar, mal unsichtbar, was zu lustigen Szenen führt. Die kleinen Erstleser werden das Spiel mit Vergnügen durchschauen.

© by Ulrike Schmoller
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