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Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & ich

Michael Gerard Bauer:
Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & ich.

Hanser, 2018.
ISBN: 978-3-446-25862-4
277 Seiten, EUR 16.- (ab 11 J.)

Maggie ist 15 und dementsprechend meist kratzbürstig und geladen. Dabei hat sie sich fest vorgenommen, in der Schule nicht mehr die Outsiderin zu sein, sondern alles zu tun, um einen netteren Eindruck zu machen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, einen Abschlussballpartner und eine Freundin zu finden und eine Eins in Englisch zu schaffen. Leider gestaltet sich das alles recht kompliziert und die Peinlichkeiten folgen aufeinander wie umfallende Dominosteine. Ihre erste Pyjama-Party endet nach reichlichem Wodka-Genuss in der Notaufnahme, wo ihre Mutter sich den Pfleger Danny anlacht, der fürderhin ständig bei ihnen zu Hause auftaucht und sie nicht nur mit seinen spontanen Gesangseinlagen oder Gartenaktionen nervt, sondern auch ihr erstes Date vermasselt. Eines Tages schleppt er sogar eine inkontinente Katze an, um die sich Maggie kümmern muss. Selbst der Versuch, den Nerd Jeremy wegen des Balls anzusprechen, endet mit einer krassen Abfuhr. Ihre Englischlehrerin, Schwester Evangelista, gibt Maggie den Tipp, manchmal wie bei einem Wandteppich einen Schritt zurück zu treten, damit die großen Zusammenhänge sichtbar werden. Und tatsächlich stellt sich am Ende heraus, dass sich die scheinbaren Tiefschläge zum Guten wenden und sich die Flicken zu einem Ganzen zusammenfügen.

Maggies Katastrophen-Kaskade liest sich amüsant und steckt voller Slapstick. All ihre Ein- und Ausbrüche bewältigt sie mit Ehrlichkeit und viel Energie und der Autor lässt sie aufstöhnend und selbstironisch über alles berichten. Genau das Richtige für Mädchen in Maggies Alter, bei denen auch nicht alles glatt geht. Ein perfektes Leben wäre ja auch langweilig.

© by Ulrike Schmoller
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