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Ratzfatz Quatschsatz

Wiebke Rauers:
Ratzfatz Quatschsatz.

Oetinger, 2017.
ISBN: 4260512180140
50 Seiten, EUR 3,99 (ab 8 J.)

Früher hat uns ein Stapel Schmierzettel für dieses Spiel gereicht, das immer noch gerne gespielt wird. Wir nannten es „Onkel Otto“. Auf den Zettel malt man fünf Spalten, in die z. B. ein Subjekt, ein Verb, ein Wie-Wort, eine Präposition und ein Ort eingetragen werden. Jeder in der Runde trägt ein Wort ein, knickt das Papier dann nach hinten, damit man es nicht lesen kann und gibt es an seinen Nebenmann weiter. Am Ende der Runde sind dann lustige Sätze entstanden. Natürlich macht das Spiel noch viel mehr Spaß, wenn man schöne bunte Zettel dafür hat, auf denen alles schon vorbereitet ist. Bei Otilie heißt der 50er-Block dafür „Ratzfatz Quatschsatz“ und seine Spalten heißen „wer“, „was“, „wie“, „wo“ und „und was noch“. Die Kinder im Leseclub wollten es sofort und gleich ausprobieren. Dabei zeigte sich, dass die Zweitklässler noch damit überfordert waren, einerseits schreibtechnisch, aber auch vom Verständnis der Wortarten. Bei den Drittklässlern hingegen kam der Witz des Spiels immer besser zur Geltung, je freier sie in ihren Ideen wurden. Allerdings fanden wir das „praktische Reiseformat“ eher kontraproduktiv, da die einzelnen Fächer so klein sind, dass man wenig Platz zum Schreiben hat. Das Papier ist relativ dick, so dass es sich gar nicht so leicht knicken lässt und es ist zwar schön glatt, aber dadurch rutscht auch leicht der Kuli durch. So viele Quer-Spalten haben wir nicht geschafft, da tut es einem dann irgendwie leid, die schönen, noch halb leeren Blätter in den Papierkorb zu werfen. Wäre weniger nicht mehr und der Schmierzettel besser? Es macht tatsächlich „in bunt“ mehr Spaß und die Kinder sind so länger motiviert bei der Sache, also: ein Luxus, den man sich mal gönnen kann. So lässt sich sogar beim Kindergeburtstag noch etwas über den Satzbau lernen.

© by Ulrike Schmoller
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