Daniela Drescher: Giesbert in der Regentonne. Urachhaus, 2016.
ISBN: 978-3-8251-7988-5
110 Seiten, EUR 17,90 (ab 4 J.)
Giesbert ist ein kleiner Wicht mit einer grünen Latzhose, aus der seine großen Füße herausschauen, und einem breiten Grinsen unter seiner runden Nase und dem Rhabarberblatt auf seinem Kopf. Er flötet gerne und er liebt die Regentonne in Daniela Dreschers Garten, auch wenn die Laufente des Nachbarn sich über diesen „mickrigen Weiher“ lustig macht. Es kann aber auch passieren, dass Giesbert es mit der Freude am Gießen etwas übertreibt, dass er vor lauter Wut einen Springbrunnen in Gang setzt oder mit seinem Geblubber in der Badewanne alles überschwemmt. Dann heißt es aufwischen oder auch ganz schnell die Mäusefamilie aus ihrer überfluteten Wohnung retten. Auch wenn der Kater in die Tonne hineinfällt oder der Goldfisch Molly heraushüpft, ist Giesbert helfend zur Stelle. Er fängt Mücken für das Rotkehlchen, tröstet die Schnecke Rosalie, die das Schneckenrennen verloren hat, und sucht mit dem vergesslichen Eichhörnchen nach den Haselnüssen. Umgekehrt versorgen ihn seine Gartenfreunde mit Hustenmedizin, heitern ihn bei Liebeskummer auf und von der Autorin bekommt er seine geliebten Schnittlauchbrote. Man spürt sofort, dass diese die Wesen in ihrem Garten innig liebt. Mit humorvollen Kommentaren, einer bilderreichen Sprache und natürlich mit ihren liebevollen Illustrationen zeigt sie uns eine Welt, die wir sonst so nicht sehen könnten. Einladend öffnet sie ihr Gartentörchen für Kinder ab 4 Jahren und ihre Vorleser und während sie vielleicht in die Küche geht, um jedem ein Stück vom ersten Pflaumenkuchen dieses Jahres zu holen, lernen wir sie alle kennen: den Holundergeist, den Huflattich-Wicht, den Waschbär-Wüterich, den Igel Erich, der in eine Gemüsebürste verliebt ist, und natürlich Giesbert.