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Entführung mit Jagdleopard

Kirsten Boie:
Entführung mit Jagdleopard.

Oetinger, 2015.
ISBN: 978-3-7891-2023-7
333 Seiten, EUR 12,90 (ab 10 J.)

Jamie-Lee ist fest entschlossen, die Welt zu retten und ein gutes Werk zu tun. Deshalb nimmt sie erst das dicke Mädchen mit nach Hause, das heulend beim Supermarkt sitzt, und dann auch noch den Obdachlosen mit dem kranken Jagdleoparden. Gut dass ihre Mutter gerade auf Entzug und ihre Oma in Polen ist. So ist die Wohnung (und leider auch der Kühlschrank) leer und nur ihr Bruder Baron Chuck ist da. Das Mädchen heißt Fee Ranzmeier und will ihren reichen Eltern eins auswischen, indem sie sich sozusagen selbst entführt. Herr Wildeck entpuppt sich als gelernter Arzt, der den Jagdleoparden Kröger aus seinem Zirkus vor dem Abdecker retten will. Gemeinsam reiten sich die neuen Freunde zügig und hoffnungslos in die Bredouille. Sie müssen etwas zu Essen organisieren, sich Frau Wiegehals vom Jugendamt vom Hals halten und werden natürlich von der Polizei gesucht. Ob es da eine gute Idee ist, mit einem bunt bemalten geklauten VW-Bus durch die Gegend zu fahren und auf der Straße Zirkusvorstellungen zu geben?

Kirsten Boie schreibt alltagsnah direkt aus dem „bildungsfernem Milieu“, wobei sich Jamie-Lee immer wieder mit humorvoller Distanz selbst kommentiert. Die Verwicklungen sind schräg, aber doch irgendwie wirklichkeitsnah und spitzen sich immer mehr zu. Dieses neue Buch von Kirsten Boie lässt sich so leicht verschlingen wie eine Fertigpizza von Kröger.

© by Ulrike Schmoller
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