Max Kruse: Kerlchens wundersame Reise. Thienemanns, 2001. 256 Seiten, EUR 14,90 (ab 8 J.) |
Max Kruse hat dieses Märchen vollgepackt mit Wortspielen, Sprichwörtern, Redensarten und Anspielungen. Da wird tatsächlich über den grünen Klee gelobt, über den Schatten gesprungen und gepaukt und auch die gewählten Namen sind immer zugleich mit einer Aussage versehen: Mantut-Tutmandas, Miserattel, Tante Umzu etc..Das macht denjenigen Vergnügen, die das Buch auf der Metaebene lesen und verstehen können und so immer einmal wieder ein Aha-Erlebnis haben können. Auf die Dauer wirkt es allerdings ermüdend und aufgesetzt und es verhindert ein wirkliches Eintauchen in die Geschichte. Warum läßt der Autor seine gelungenen Metaphern und passenden Bilder nicht für sich sprechen? Würden sie nicht noch besser wirken, wenn sie nicht erklärt und zerredet würden? Auch die Figuren scheinen nur aus Wort-Hülle zu bestehen, obwohl sie die Möglichkeit in sich bergen, ihr Pendant im Leser zu finden und Selbsterkenntnis zu wecken. "Kerlchens wundersame Reise" bleibt leider, so gut es gemeint ist, eine Kopfgeburt. Die Illustrationen und die Gestaltung von Doris Eisenburger sind gut gelungen. Bei diesem Buch würde mich sehr interessieren, wie es von Kindern erlebt wird und was sie selbst davon halten.