© www.litterula.de

Anne Holt:
Das Chaos wohnt nebenan.

Oetinger, 2013.
ISBN: 978-3-7891-3720-4
127 Seiten, EUR 12,95 (ab 8 J.)

Maibritt ist ein braves, tüchtiges und verantwortungsbewusstes Mädchen. Märzbritt dagegen, die eigentlich Victoria heißt, ist forsch, wuschelig und direkt. Seit ein paar Tagen wohnen die beiden Zaun an Zaun, Maibritt mit ihrer chaotischen Familie und Märzbritt in einem (grässlichen) rosa Wohnwagen mit ihrer ordentlichen Mutter, die gerne Glanzbildchen sammelt. Manchmal würden die beiden Mädchen am liebsten ihr Zuhause tauschen. Aber vor allem sind sie gerne zusammen und merken sie, dass sich etwas für sie verändert. Mit ihrer neuen Freundin und deren Riesenhund Rambo hat Maibritt gar keine Angst mehr vor den großen Jungs, die sie immer aufziehen, und Märzbritt sieht plötzlich ein, dass es nicht in Ordnung ist, die Polizei anzulügen.

Glatt geht eigentlich kaum etwas in dieser Geschichte. Der Brettspieletest endet mit einem Stromschlag, Maibritts Mutter schwebt hilflos an der Seilbahn im Garten, und ihre Schwester steckt im Schulgebäude fest. Gut dass die Achtjährige einen klaren Kopf bewahrt und weiß, was zu tun ist. Im Lauf der Geschichte erkennt Maibritt, dass sie ihre nervige kleine Schwester und ihre wuselige Mutter doch sehr lieb hat, auch wenn sie oft anstrengend sind und dass sie alle zusammen gehören.

Durch die Bilder von Katrin Engelking stellt sich sofort der Möwenweg-Lindgren-Wiedererkennungseffekt ein, der auch nicht enttäuscht wird. Die Charakterisierungen sind unkompliziert und damit für Grundschulkinder leicht einzuordnen. Man kann es sicher schon ab sechs Jahren vorlesen, ich würde es aber eher bis acht zum Selberlesen aufheben, weil da der Bedarf an Lesenachschub besonders groß ist und die Mädchen dann gerne Reihen lesen.

© by Ulrike Schmoller
www.litterula.de