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Milena Baisch:
Anton taucht ab.

Beltz und Gelberg, 2013.
ISBN: 978-3-407-74391-6
103 Seiten, EUR 5,95 (ab 9 J.)

In seiner gewohnten Welt ist Anton "Starflashman" und keiner hat so viele Chatfreunde wie er. Doch nun soll er mit Oma und Opa in den Urlaub auf einen Campingplatz, der zu seinem Entsetzen statt eines Swimmingpools einen See hat, der unergründlich schwarz und sicher voller glibberiger Algen und Fische ist. Niemals wird er in dieses Wasser gehen! Dummerweise muss er seinen Großeltern versprechen, dass er sich Freunde sucht. Also fährt er mit seinem ferngesteuerten Power Racer herum und schaut mit gemischten Gefühlen, den anderen Kindern zu, die sich fröhlich vom Steg ins Wasser stürzen. Statt mit ihnen freundet er sich mit einem Fisch an, der frisch geangelt in einem Eimer schwimmt. Er nennt ihn Piranha und hegt ihn in einem Gurkenglas. Für ihn sucht er sogar nach Würmern und verteidigt ihn gegen den Angeber mit der Pudelfrisur. Und als er Piranha am letzten Tag freilässt, landet Anton doch tatsächlich im See…

Anton und seine Großeltern scheinen von unterschiedlichen Planeten zu kommen. Es ist köstlich zu lesen, wie der selbstbezogene und verwöhnte Anton mit dem wirklichen Leben kollidiert. Er findet alles Natürliche eklig und hält den größtmöglichen Abstand, in seinen Emotionen ist er kleinkindlich und unsicher. In seinem Rückblick, ist er sich dessen wohl bewusst, er versucht aber auch, sein Gesicht zu wahren und manches zurechtzubiegen. Zum Glück siegt die Neugier und Anton kommt zum guten Schluss doch noch auf der Erde an. Die Begegnung mit Piranha hat ihn in einen ganz normalen Jungen verwandelt. Eine leichtfüßige und ironische Sommerlektüre!

© by Ulrike Schmoller
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