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Tamara Bos:
Papa, hörst du mich?

Freies Geistesleben, 2013.
ISBN: 978-3-7725-2516-2
39 Seiten, EUR 13,90 (ab 6 J.)

Der Vater des siebenjährigen Polle ist gestorben, doch er redet weiter unbeirrt mit ihm. Polle erinnert sich an die Zeit der Krankheit. Sein Vater hatte ihm erzählt, dass bei der Chemotherapie kleine rote gegen kleine blaue Soldaten kämpfen wie bei einem Stratego-Spiel. Vom Krankenhaus weiß Polle noch, wie er mit dem Fahrstuhl rauf und runter gefahren ist. Der Vater verlor das Strategospiel, schlief viel zu Hause und wachte irgendwann nicht mehr auf. Polle sieht ihn aufgebahrt im Wohnzimmer liegen und erlebt die Beerdigung und die Traurigkeit der Menschen. Er fragt sich, wo sein Papa denn hingegangen ist und erfährt, was Kondolieren und Kremation bedeutet. Ganz ungefangen erzählt er dem Verstorbenen noch einmal von ihren schönen gemeinsamen Erlebnissen und auch was ihn geärgert hat. Polle weiß, dass sein Papa immer noch da ist, auch wenn er ihn nicht mehr sehen kann und ist sicher, dass er immer sein Papa bleibt und ihn hört.

Mit wenigen Worten und sparsam bebildert spricht dieses Büchlein über den Tod. Die traurige Wirklichkeit wird weder ausgespart noch ausgetappt, und die übersinnliche Ebene bekommt genau den angemessenen Raum, so dass das Liebevolle bleibt. Ein tröstliches Buch.

© by Ulrike Schmoller
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