Kirsten Boie: Der kleine Ritter Trenk und fast das ganze Leben.
Oetinger, 2012.
ISBN: 978-3-7891-8530-4
265 Seiten, EUR 17,95 (ab 8 J.)
Der vierte Band um den kleinen Ritter Trenk erzählt davon, wie der böse Ritter Wertold ausziehen will, um den Großen Gefährlichen zu töten, damit er durch ein Bad in seinem Drachenblut unverwundbar wird. Da müssen Trenk und Thekla erst einmal verhindern, dass der Wüterich den Schmied dazu zwingt, ihm ein Drachentöterschwert zu schmieden, dann gilt es die Drachenfamilie zu warnen und Ferkelchen aus dem Kerker zu befreien (Thekla ist nämlich inzwischen schon alleine ausgebrochen). Das Köhlermariechen hat zum Glück eine gute Idee, wie sie mit dem gemeinen Ritter fertig werden können. Und bei dem großen Fest am Ende ist es nicht Ferkelchen, das sich am Spieß dreht.
Kirsten Boie ist als Kommentatorin im Hintergrund wie gewohnt gegenwärtig. Dieses Mal versorgt sie die Leser auch mit Sachinformationen über das Mittelalter. Zwischen den Kapiteln erläutert sie Begriffe, geschichtliche Zusammenhänge und mittelalterliche Bräuche, so dass schlaue Kinder ab acht Jahren ihr folgen können. Wann war das Mittelalter überhaupt? Was hat man damals getragen und gegessen, wie hat man sich benommen und was galt als absolut unanständig? Danach weiß man, woher viele unserer heutigen Redewendungen kommen und vielleicht auch wie das mit den Ständen und den römischen Zahlen funktioniert. Boies tantiger Tonfall ist amüsant und direkt, was die mittelalterliche Derbheit mancher Anekdote etwas abfedert. Ein gewichtiges Buch für alle kleinen Mittelalter- und Trenk-Fans, wie gewohnt mit vielen Bildern von Barbara Scholz.