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Lynne Jonell:
Emmy und die verschwundenen Mädchen.

Freies Geistesleben, 2012.
ISBN: 978-3-7725-2492-9
368 Seiten, EUR 16,90 (ab 8 J.)

Kaum vier Wochen sind vergangen seit Emmys letztem Abenteuer (bei Litterula ki235), bei dem sie erfahren hat, was passiert, wenn man von einer Ratte gebissen wird: beim ersten Mal kann man die Sprache der Nagetiere verstehen, beim zweiten Mal schrumpft man und beim dritten Mal wird man selbst eine Ratte. Nur ein Kuss vom Rattenmädchen Sissy kann einen wieder zurückverwandeln. Miss Barmy und ihr Verehrer Cheswick Vole sind nach wie vor Ratten, aber Emmy hat das ungute Gefühl, dass sie deshalb nicht weniger gefährlich sind. Plant Miss Barmy wirklich nur einen Schönheitswettbewerb in der Rattenstadt Nager-City oder steckt da mehr dahinter? Und was ist aus den Mädchen geworden, die Miss Barmy früher betreut hat und die sie dann in ihr "Heim für Mädchen in Not" gebracht hat? Emmy findet einen Hilferuf von ihnen und sieht ein winziges Mädchen hinter dem Dachbodenfester stehen. Offenbar müssen die fünf als Spielzeug herhalten und für Miss Barmy einbrechen. Höchste Zeit für eine Rettungsaktion!

Dadurch, dass die Kinder Emmy, Joe, Thomas und Meg sich immer wieder verwandeln, wird das Ganze sehr abwechslungsreich. Die fünf kleinen Mädchen sind gerade so groß wie Barbiepuppen und je nachdem wie oft man gebissen wurde tun sich ganz neue Fähigkeiten auf. Man kann besser lauschen, sich besser verstecken, schneller davonhuschen oder in einer Miniseilbahn fahren und durch ein Rohr laufen. Andererseits bekommt man zum Beispiel auch keine Tür mehr auf. Da ist es gut, wenn man einen klaren Kopf, viele Freunde und einen guten Plan hat, um Miss Barmy das Handwerk zu legen. Die vielen unterschiedlichen Charaktere und das Leben in Nager-City kann man sich bildhaft vorstellen. Die Geschichte spielt auf mehreren räumlichen Ebenen und es gibt viele Nebenhandlungen, so dass man leicht den Überblick verlieren könnte, aber die Autorin macht es einem leicht, bei der Sache zu bleiben. Deshalb würde ich es ab acht oder neun Jahren empfehlen.

© by Ulrike Schmoller
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