Barbara Rath: Ritter Espenlaub. Buch Verlag Kempen, 2011.
ISBN: 978-3-86740-314-6
24 Seiten, EUR 8,50 (ab 7 J.)
Im Buchverlag Kempen erscheint eine hochinteressante Reihe
zur Leseförderung, die "Lauter Lesen" heißt. Bislang sind drei Hefte erschienen.
Sie sind in verteilten Rollen geschrieben und können sowohl als Hörspiele wie
als Theaterstücke aufgeführt werden. Anregungen für Requisiten, Kostüme und Geräuschwerkzeuge
finden sich zu Beginn, so dass mit wenig Aufwand alsbald ins Spielen eingestiegen
werden kann. Die Rollen sind bis auf den Erzähler klein und können je nach Lesevermögen
vergeben werden. Die Kinder werden gar nicht merken, dass sie dabei lesen. Die
Reihe ist für größere Gruppen gedacht, wobei die Anzahl der Mitspieler mit Hilfe
der "Soundjobs" angepasst werden kann. Bei manchen Vorschlägen zur Geräuschuntermalung
befürchte ich allerdings, dass sie für eine Bühnenaufführung zu leise sind. Hier
sind der Phantasie ja keine Grenzen gesetzt.
Die Hefte im DIN-A-4 Format sind als Kopiervorlagen gedacht. Die Kopiererlaubnis muss man dem Verlag hoch anrechnen, denn das spart natürlich Mittel. Es ist aber etwas zeitaufwendig, da man ja nicht einfach das ganze Heft in den Einzelblatteinzug legen kann, es sei denn man macht die Klammern heraus. Statt des nett gemachten stabilen Heftes bekommen die Kinder dann nur labbrige Kopien. Für die Anschaffung als Klassensatz sind die Originalausgaben mit 8,50€ und 11,50€ aber eigentlich zu teuer. Schade dass es nicht günstige Schülerausgaben gibt (aber vielleicht kopieren die Leute dann diese). Hat man Kopien, braucht sich jedenfalls keiner zu scheuen, seine Rolle im dafür vorgesehenen Fach bunt anzukreuzen. Hier wird jeder seine passende Lösung finden.
Ich war natürlich sehr gespannt, weil ich mein Mitlesebuch "Jula und die Pink Panther", das die Leseclubkinder nun schon mehrmals gerne gelesen haben, mit den gleichen Hintergedanken verfasst habe, Über die neuen Stücke freuen wir uns sehr und werden sie gleich nach den Ferien ausprobieren.
Die Geschichte vom "Ritter Espenlaub" ist für Zweitklässler gedacht und dementsprechend einfach in der Wortwahl und es gibt auch wieder erkennbare Reihungen. Sie handelt von Bert, dem Sohn des Ritters Kunibert, der auf jeden Fall Ritter werden soll, doch mit dem Kämpfen klappt es einfach überhaupt nicht. Viel lieber würde er Schmied oder Koch werden, doch der große Schmiedehammer und der riesige Kessel sind einfach zu schwer für ihn. Angst vor Spinnen hat Bert - im Gegensatz zu seinem Vater - allerdings keine.
Bei zehn Sprechrollen und 15 Soundjobs kann eine ganze Schulklasse mitmachen. Leider sind die Rollen alle männlich, sie können aber sicher auch mit Mädchen besetzt werden. Begeistert sein werden sie alle.