Timo Parvela: Ella in den Ferien. Hanser, 2011.
ISBN: 978-3-446-23790-2
156 Seiten, EUR 9,90 (ab 8 J.)
Kann man Fantasie eigentlich abschalten? Sind Märchen gefährlich
und Fantasie eine schlimme Krankheit wie Windpocken? Muss man Kindern ihre blühende
Fantasie erst einmal austreiben und ihnen Disziplin beibringen? Ellas Klassenlehrer
und die Reisetante, die die Kinder auf ihrer Klassenfahrt begleiten, sind da ganz
unterschiedlicher Meinung. Soll diese trocken-vernünftige Marineoffizierin mit
dem kalten stechenden Blick tatsächlich ihre neue Lehrerin werden? Wenn ihr geliebter
Lehrer, der sogar die Muttergans Furchtbarus Geschnatterus kennt, zur schwimmenden
Seeschule wechselt, dann gehen sie einfach auch dort hin, beschließt Ellas Klasse.
Aber dann verknoten sie sich in den Schiffstauen, bekommen eine Lebensmittelvergiftung
und landen schiffbrüchig auf einer einsamen Insel. Ob sie die Reisetante vielleicht
mit einem Mittsommerzauber loswerden können? Leider haben sie keine neun eingelegten
Heringe, sondern nur Thunfischdosen. Aber eines haben am Ende alle gelernt: man
muss nur die Ruhe bewahren und an Wunder glauben! Verpeilter und chaotischer als
in Ellas Klasse kann es nicht mehr zugehen, zumal auch die Erwachsenen so ihre
Eigenarten haben. Man kann dieses Buch als totalen Quatsch oder als völlig sinnfrei
empfinden, oder man freut sich einfach darüber, was hier alles schief geht. Wenigstens
in der Fantasie ist jeder Blödsinn möglich. Also: nicht die Fantasie abschalten,
sondern die Vernunft und einfach loslachen.