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Brigitte Werner:
Denni, Klara und das Haus Nr. 5.

Freies Geistesleben, 2011.
ISBN: 978-3-7725-2146-1
149 Seiten, EUR 14,90 (ab 7 J.)

Denni ist ganz besonders, das merkt Klara gleich als er gerade eingezogen ist und ihr im Treppenhaus mitten in die Augen schaut. Auf einmal löst sich der Wutkloß in ihrem Bauch einfach in Lachen auf, und selbst Frau Schönegans mit ihren engen, harten Augen, die Klara heimlich Frau Blödegans nennt, überwältigt Denni mit seinem Charme im Handumdrehen. Dennis Elfenpost und das selbst gekochte Pflaumenmus für alle Hausbewohner sind einfach unwiderstehlich. Von Frau Miera, die wie eine bunte Blume ist, bekommt er eine Mundharmonika geschenkt. Der Lieblingsplatz von Klara und Denni ist auf dem Friedhof, wo sie im bunten Lichtgeflirr bei ihrem Engel sitzen, und Denni "ich wundere" sagt. Die Ferien könnten so schön sein, wären da nicht Maren und Sven, die sich über Denni lustig machen, nicht Lothar, der Hund des Hausmeisters, und nicht Dennis Vater, der den Jungen zu seiner Tante schickt, obwohl er dort unglücklich ist. Da helfen auch die Freupostgutscheine nichts. Aber schließlich irgendwie doch…

Klara weiß nichts über das "Faun-Sündom", sie kann unbefangen neugierig auf das Andere an Denni sein und sich sofort in seine Art zu Denken einklinken, genau wie Denni intuitiv um die Gefühle der anderen Menschen weiß. Ihre Freundschaft ist ein wunderbares Mitschwingen und ineinander Aufgehen. Denni öffnet allen die Herzen, weil er so unmittelbar froh, zugewandt und auch traurig ist. Brigitte Werner gelingt es, wie schon im Zauberer Kotzmotz, alle schönen und unschönen Seiten des Lebens gelten zu lassen, und sie bringt sie durch ihre Sprache zum Klingen. Bei ihr regnet es nicht einfach, sondern "so stark, dass selbst ein Marienkäferbaby keinen Platz zwischen den Tropfen gefunden hätte". Die Illustrationen von Birte Müller sind großflächig, kastig und ausdruckstark, auch wenn sie nur schwarz-weiß sind. Denni ist voll okay - und durch ihn sind es schließlich auch die anderen Bewohner des Hauses Nr. 5.

© Ulrike Schmoller
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