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Timo Parvela:
Die Wippe.

Hanser, 2011.
ISBN: 978-3-446-23664-6
78 Seiten, EUR 9,90 (ab 6 J.)

Eine Wippe ist ein schönes Bild für die Freundschaft: zwei, die einigermaßen gleich schwer sind können darauf einmal bis in den Himmel fliegen und dann wieder festen Boden unter den Füßen haben. Ein spielerisches Gleichgewicht entsteht. Ist man allerdings alleine, geht gar nichts. Auch Pi fehlt ein Freund zum Wippen. Das andere Ende saugt lauter Einsamkeitsstaub aus dem Weltall. Einfach zu warten, bis einer kommt, hilft auch nicht weiter, da schickt ihn eine umstürzende Tanne auf die Reise zum Mond. Aber der wippt schon mit der Sonne. Auch die Rumpel, die sich nicht zuhören, die Möwelle, die schon zu alt ist, und der dumme Dödel aus dem Wald eignen sich nicht als Wipp-Freunde. Bei der Störchin Harmonika und den Tölpeln lernt Pi noch mehr über die Freundschaft, das er in sein Notizbuch eintragen kann. "Ich werde nie wippen, nie.", schreibt er dort hinein. Und dann ereignen sich ein kleines Wunder und eine große Verwandlung….

Pi traut sich, die Wippe zu verlassen, Erfahrungen zu machen, Trauriges zu sehen und als er gerade aufgeben will, hilft ihm die Erinnerung an seine schönen Erlebnisse, weiterzumachen. Er ist innerlich gewachsen und weiß nun, dass man in einer Freundschaft auch einmal zurückstecken muss und dass es manchmal lange dauert, bis man den anderen wirklich versteht.

Die Künstlerin arbeitet mit einer faszinierenden Wachsausspartechnik, die herrliche Bilder entstehen lässt.

© Ulrike Schmoller
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