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Labor Ateliergemeinschaft:
Kinder Künstler Kritzelbuch.

Beltz und Gelberg, 2009.
ISBN: 978-3-407-793966
176 Seiten, EUR 9,95 (ab 7 J.)

Ich stelle mir dieses Kritzelbuch vor, wenn es bis zur letzten Seite vollgemalt ist, wenn es vor lauter Farbe gar nicht mehr zugeht, wenn es Knicke und Eselsohren hat und nur so strotzt vor Buntheit und Einfällen, die einem förmlich entgegenquellen. Es ist unverwechselbar geworden! Aber auch so, wie es gerade vor mir liegt mit seinem dicken Papier, scheint es bereits zu vibrieren und nach Bearbeitung zu schreien: der Anfang ist gemacht, eine offene Frage wird gestellt und eine Leerstelle wartet darauf, gefüllt zu werden. "Kann ich nicht!" gibt es nicht, denn alles ist möglich. Wer steht unter der laufenden Dusche? Wie sehen die Schnurrbärte in der Ahnengalerie aus? Was für ein Tier wird da gerade gefüttert? Wie sieht ein Wubelhotz oder ein Bärpelchen aus? Die Stile der einzelnen Künstler der "Labor Arbeitsgemeinschaft" sind so vielfältig und unterschiedlich wie die der "Weiterkritzler". Das Kind sollte lesen können oder einen Vorleser in der Nähe haben, der ihm die Sätzchen vorliest. Es bleibt viel Spielraum für die eigenen Bilder, nicht wie bei einem Malbuch, das alles vorgibt. Kann man das nun aus Waldorfsicht empfehlen? Da es seinen Ursprung im Zeichnerischen hat und manches auch überzeichnet oder mit starken Konturen versehen ist, halte ich es ab dem Schulalter für eine witzige Anregung, einmal etwas anderes als Kind-Baum-Haus-Bilder zu malen und einfach mal etwas auszuprobieren. Gerade Kinder, die sich mit dem Anfangen schwer tun, finden mit dem Kritzelbuch leichter einen Einstieg. Und es kommt ja darauf an, was man daraus macht. Also ab in die Werkstatt und an die Farbtöpfe!

© Ulrike Schmoller
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