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Patrica McLachlan:
Edwards Augen.

Hanser, 2010.
ISBN: 978-3-446-23589-2
96 Seiten, EUR 12,90 (ab 11 J.)

Jake schreibt über seinen kleinen Bruder Edward, über den, der nach ihm geboren wurde, den ihm die Eltern als Neugeborenen in den Arm gelegt haben und dessen Augen ihm sofort bis ins Herz gedrungen sind. Von da an war er derjenige, der sich am meisten um Edward kümmerte, der ihm vorlas und ihm die Baseballregeln beibrachte. Im Baseball brachte es Edward zu einem erstaunlichen Können, selbst ein Knuckleball gelang ihm nach intensivem Üben, und er schied als Schlagmann kein einziges Mal aus. Aber auch alles andere schien Edward spielend zu gelingen, vielleicht weil für ihn nicht der Erfolg, sondern der Versuch zählte. Edward war immer etwas Besonderes und alle fragten sich, wer er wirklich war und wohin er unterwegs sei. Als er von einer kurzen Besorgung in der Stadt nicht mehr heimkehrt, macht sich Jake große Vorwürfe. Warum ist er nicht mit gefahren, warum hat er nicht Edwards Bremsen repariert…? Bis seine Mutter vorschlägt, in Zukunft nicht mehr über die Vorwürfe zu sprechen, sondern über Edward. Für Jake ist es alles andere als leicht hinzunehmen, dass die Eltern ausgerechnet Edwards Augen zur Organspende frei gegeben haben. Diese Geschichte hätte leicht ins Sentimentale abrutschen können, wird von Patricia McLachlan aber gut gegriffen. Zum einen ist ihr Stil sehr konzentriert, zum anderen trägt sich die ganze Großfamilie auf eine liebevolle Art gegenseitig, so dass sie ihre Trauer in ein helles Erinnern an den kleinen Bruder verwandeln kann.

© by Ulrike Schmoller
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