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Gernot Gricksch:
Im Tal der Buchstabennudeln.

Dressler, 2010.
ISBN: 978-3-7915-0723-1
222 Seiten, EUR 12 (ab 10 J.)

Was ist das denn für ein komisches Ferienlager? Die schüchterne Emma ist von ihren Eltern in ein Motivationscamp geschickt worden, der coole Torben hat sich bei "Action Holidays" angemeldet, Nucki freut sich auf Bauernhof-Ferien, Fitze auf Spaß und Sarah will beim angekündigten Supergirlwettbewerb gewinnen. Keiner der fünf findet das vor, was er erwartet hat. Sie stehen auf einer Waldlichtung mit einfachen Holzhütten und die drei freundlichen Kimonofrauen, die sich ähneln wie Drillinge, überlassen sie dort mit einigen Kisten Buchstabennudeln sich selbst. Was sie nun erleben, ist pure Erlebnispädagogik, und keiner von ihnen bleibt davon unberührt. Sie sammeln Nahrung im Wald, baden im kalten See, denken sich Spiele aus und allmählich wandeln sich die Prioritäten. Die Meinung der anderen und Äußerlichkeiten werden unwichtig, sie springen über ihren Schatten und helfen sich gegenseitig. Dabei hat jeder von ihnen eine ganz andere Schwäche mitgebracht. Torben hat zum Beispiel schreckliche Angst vor der Dunkelheit und Emma schämt sich, dass sie zu dick ist. Sie ist diejenige, die am Ende alle retten wird. Sie entdeckt, dass jeder das Zeug zum Helden hat. Einige von ihnen können das bereits im Ferienlager zeigen, die anderen vielleicht erst später in ihrem Leben. Die einfachen Bedingungen im Camp fordern sie alle heraus und bringen sie an ihre Grenzen oder weit darüber hinaus.

Die vielen Ungereimtheiten und die Frage, ob hinter dem Ganzen ein Plan steckt oder ob sie in großer Gefahr sind, macht die Sache aufregend. Den gruppendynamischen Prozessen kann man sich als Leser nicht entziehen, sondern gerät mitten hinein. Das Ganze ist leicht und lustig geschrieben und liest sich wie Butter.

© by Ulrike Schmoller
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