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Kirsten Boie:
Jannis und der ziemlich kleine Einbrecher.

Oetinger, 2010.
ISBN: 978-3-7891-0668-2
55 Seiten, EUR 7,95 (ab 7 J.)

Wenn man erst acht Jahre alt ist und abends alleine in der Wohnung bleiben muss, weil die Eltern ausgehen, kann man leicht Angst vor Einbrechern bekommen wie Jannis. All die komischen Geräusche! Da ist doch eine Stimme…Jannis zittert so sehr, dass er gar nicht sehen will, wer ihn da am Hosenbein zupft. Als er die Augen aufmacht, ist er erleichtert: vor ihm steht ein kleiner Heinzler, ein modernes Heinzelmännchen mit Kappe statt Zipfelmütze und einer Taschenlampe statt einer Laterne. Zuerst bringt er Jannis Zimmer in Ordnung, dann verspeist er ein Riesenglas Gurken. Für die vage Erledigung seiner Mathe-Hausaufgaben schlachtet Jannis gerne sein Sparschwein, denn der Heinzler liebt Schokolinsen. Jannis verkaterte Eltern wundern sich am nächsten Morgen zwar sehr, nehmen ihm die Wahrheit über seinen Besucher aber auch nicht ab. Ob seine Mutter merkt, dass die Gardinen gewaschen und der Kühlschrank abgetaut ist? Auf jeden Fall muss sich Jannis nun nicht mehr vor dem Alleinbleiben fürchten…

Mit viel Einfühlungsvermögen geht Kirsten Boie auf Jannis' Erleben ein, während ihn die Erwachsenen in seiner Umgebung nicht wirklich wahrnehmen. Sie verhalten sich widersprüchlich und werden dabei von Jannis durchschaut. Dass er für das aufgeräumte Zimmer nicht gelobt wird, macht ihn richtig sauer. Sein Geheimnis verleiht Jannis etwas Überlegenes. Mit diesem Gefühl kann er seiner Angst leicht trotzen.

© Ulrike Schmoller
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