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Felix. Gerda von Cleemput:
Felix.

Verlag Freies Geistesleben 2000.
167 Seiten, DM 22.--
Einige Jahre nach dem Tod von Felix Mendelssohn-Bartholdy beginnt seine Schwester Rebecka dessen Lebensgeschichte aufzuschreiben, als ihr ein noch leeres Tagebuch in die Hände fällt, das sie von ihm als Kind geschenkt bekam. Sie berichtet vom turbulenten Alltag der großen gebildeten Familie, in der Musik und Kunst gepflegt werden, von deren Schwierigkeiten als Juden in der Gesellschaft anerkannt zu werden und vom Aufblühen der Genialität ihre Bruders, der seine außergewöhnliche Begabung für das Musikalische dank der gezielten Förderung durch sein Umfeld immer weiter entwickeln und entfalten kann. Felix erntet einen Erfolg nach dem anderen und verkehrt mit den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit. Sein unermüdlicher Einsatz bis zur Verausgabung hat jedoch schließlich seinen frühen Tod zur Folge.

Gerda von Cleemput hat sich eine glückliche Erzählposition ausgesucht, die ihr ermöglicht, den berühmten Komponisten stets als ganzen Menschen darzustellen: als freches, einfallsreiches Kind, als sich seinen Weg suchenden Heranwachsenden und als erschöpften, überarbeiteten Erwachsenen. So gelingt es ihr eine wirkliche Nähe zu ihm zu schaffen, die Interesse und Bewunderung weckt ohne ihn auf einen Sockel zu stellen. Streckenweise reiht sie die Fakten so rasant aneinander, dass der Eindruck von Atemlosigkeit entsteht und trifft damit gut den Tenor dieses bewegten Lebens. Dazwischen schafft sie immer wieder Ruhepunkte, indem sie innerliche und privaten Szenen beschreibt.

Eine Liste der Fachbegriffe und die zeitgenössischen Illustrationen ergänzen das Buch zu einer gelungenen Synthese zwischen Fachbuch und Erzählkunst, das damit für Jugendliche neben dem Lesevergnügen auch eine gute Grundlage für Referate bietet.

© by Ulrike Schmoller
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