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Lisa Boersen:
Jani Kecke und der blaue Tagträumer.

Urachhaus, 2009.
ISBN: 978-3-8251-7671-6
120 Seiten, EUR 11,90 (ab 7 J.)

Tim fällt aus allen Wolken als ihm Jani Kecke eröffnet, dass er ein perfekter Tagträumer ist. Das hatte Tim bislang weniger als Fähigkeit denn als Handicap betrachtet, das ihm das Leben und vor allem die Schule schwer machte. Seine Lehrerin sah statt seiner "allerkleinsten Zeichnung der Welt", die er für den Besuch der Königin gemalt hatte, nur ein leeres Blatt. Aber dann war die Königin plötzlich auf mysteriöse Weise erkrankt - und zwar weil Jani Kecke sie mit dem falschen Schlafsand aus Versehen in einen hundertjährigen Schlaf versetzt hatte, ein schlimmer Fehler, der den kleinen Kerl nun dazu gebracht hat, sich Tim zu zeigen und um seine Hilfe zu bitten. Nur der Kuss eines jungen Mannes kann die Königin wieder aufwecken. Nun weiß Tim, dass ein Kecke eine Sonnenbrille und eine Bürstenfrisur trägt und mit seinen verschiedenen Sandarten bei den Menschen für einen guten, gesunden Schlaf sorgt. Und dass er weder ein Sandmännchen noch ein Heizelmännchen ist. Aber wie er in den Palast kommen soll um die Königin zu küssen, weiß er nicht. Erst als er sein russisches Au-Pair-Mädchen Svetlana einweiht, das sich als hellsehende Heilerin ausgibt, und als sie zwei Wachen und einen Hofarzt in den Schlaf gestreut haben, stehen sie vor dem Bett der Königin und können ihren Plan verwirklichen. Die Königin ist überaus dankbar und macht Tim überglücklich als sie seine Zeichnung vor der ganzen Schulgemeinschaft lobt.

Der verträumte Tim wird zum Helden und erfährt, dass er durch seine besondere Art auch nützliche Fähigkeiten hat, ja es stellt sich sogar heraus, dass die Königin selbst eine Tagträumerin ist. Die junge Autorin Lisa Boersen schreibt sehr liebevoll, munter und einfallsreich. Mit ihrem Erstling ist ihr ein wirklich ganz süßes Buch gelungen, das die Herzen der Leser im Sturm erobert. Ab sieben Jahre ist es schon prima vorzulesen, der coole Kecke kommt aber auch bei den Neunjährigen noch bestens an.

© Ulrike Schmoller
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